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Gehorsamer Jagdhund – Der Magyar Vizsla im Portrait

Wer auf der Suche nach einem großen, sportlichen, gehorsamen Vierbeiner ist, der hat ihn mit dem Magyar Vizsla gefunden. Dieser ist auch bekannt als kurzhaariger ungarischer Vorstehhund und gilt als Geheimtipp unter Jägern. Doch er eignet sich auch bestens als Familien- und Wachhund. Er ist leicht zu erziehen, intelligent und ausdauernd. Seine Lebenserwartung liegt zwischen 12 und 15 Jahren. Doch woher kommt die Hunderasse? Auf welche Charaktereigenschaften muss ich mich gefasst machen? Und lässt sie sich leicht erziehen? Diese und weitere Fragen beantwortet dieser Artikel.

Kurzhaariger ungarischer Vorstehhund – Steckbrief

Besonders gut versteckt: Der Magyar Vizsla kann mit seinem semmelgelben Fell in Steppen und auf Feldern hervorragend eins mit der Natur werden.
Ivanova N

Der Körper des Magyar Vizsla sieht aus wie aus Stein gemeißelt – muskulös und harmonisch gebaut. Optisch erinnert er an den deutschen und den französischen Vorstehhund. Dabei erreichen die Vierbeiner eine Größe von bis zu 64 Zentimeter und ein Gewicht von maximal 30 Kilogramm. Wie der Name schon verrät, gehört diese Rasse zur FCI-Gruppe 7, also zu den Vorstehhunden. Das Tier hat ein kurzes, dichtes Deckhaar ohne Unterwolle in semmelgelber Färbung. Rot- oder Brauntöne hingegen sollten nicht enthalten sein. Dafür sind aber weiße Abzeichen an Zehen und Brust erlaubt.

Herkunft und Geschichte des Magyar Vizsla

JDzacovsky

Der Magyar Vizsla stammt aus Ungarn, wo er bereits im 14. Jahrhundert in Schriftstücken und Illustrationen Erwähnung fand. In den vergangenen 200 Jahren stieg die Beliebtheit der Hunderasse, insbesondere bei Jägern. Denn durch seine gelbliche Färbung kann er sich hervorragend in Steppen und Feldern tarnen. Dabei jagt der Vierbeiner die Beute jedoch nicht, sondern erschnüffelt sie, verharrt dann regungslos und hebt einen Vorderlauf, um dem Jäger die Richtung anzuzeigen, in der sich die Beute befindet. Besonders gut eignete sich der Vorstehhund bei der Jagd nach Wasservögeln, Fasanen, Rebhühnern und Dammwild. Im 19. Jahrhundert wurde die Rasse immer seltener, doch die engagierte Fangemeinde ließ die Zucht wieder aufleben. Im Jahr 1920 begann die Reinzucht der Rasse, 1936 wurde sie als eigenständig anerkannt und 1956 auch vom FCI. 1977 schließlich gründete man den Verein Ungarischer Jagdhunde.

Diese Charaktereigenschaften bringt der Vierbeiner mit sich

Durch seine Ausdauer benötigt der ungarische Vorstehhund ausreichend Bewegung und Aufmerksamkeit.
Aneta Jungerova

Der ungarische Vorstehhund ist eine lebhafte Fellnase, dem schnell langweilig wird. Bei ausreichend Beschäftigung ist sie aber ausgeglichen, freundlich und sehr sozial. Sie kommt also bestens mit Menschen sowie anderen Tieren klar – sogar mit Kindern! Der Vierbeiner ist zwar selbstbewusst und intelligent, gleichzeitig aber sehr feinfühlig und baut eine starke, loyale Bindung zu seiner Familie auf. Er ist anhänglich und entsprechend nicht gern allein. Daher sollten Sie schon im Welpenalter anfangen, das Alleinbleiben zu üben.

Das gilt es bei der Erziehung zu beachten

Schon von klein auf ein Wirbelwind: Der Magyar Vizsla als Welpe.
ABO PHOTOGRAPHY

Der Magyar Vizsla hat zwar einen stark ausgeprägten Jagdtrieb, allerdings bindet er sich, wie schon erwähnt, eng an seine Bezugsperson. Zudem ist er sehr gehorsam, intelligent und ordnet sich gern unter. Das erleichtert die Erziehung und Ausbildung erheblich. Der Vierbeiner hat eine hohe Leistungsbereitschaft und lernfreudige Art, möchte aber körperlich wie auch geistig beschäftigt werden. Aufgrund seines sensiblen Wesens ist eine übertrieben strenge Erziehung nicht das Richtige. Sie würde vielmehr das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Herrchen bzw. Frauchen nachhaltig stören. Liebevolle Konsequenz ist daher der Schlüssel. Auch wenn er sich grundsätzlich leichter als viele andere Hunderassen erziehen lässt, eignet er sich nur bedingt für Anfänger. Empfehlenswert ist in jedem Fall der Besuch einer Hundeschule, in welcher der Vierbeiner nicht nur erzogen und geprägt, sondern auch sozialisiert wird. Zudem wird das Band zwischen Mensch und Hund durch das gemeinsame Training gestärkt.

Alles rund ums Thema Gesundheit – Bewegung, Ernährung und Pflege

Kseniya Resphoto

Der Magyar Vizsla hat eine Lebenserwartung von 9 bis 14 Jahren. Aus seriöser Zucht sind die meisten Tiere robust und gesund. Aufgrund von regionaler Zucht mit kleinem Genpool kann es aber zu verschiedenen Krankheiten, wie zum Beispiel Hüftdysplasien, Epilepsie, Tumorerkrankungen oder Hauterkrankungen kommen. Seriöse Züchter selektieren daher ihre Zuchttiere nach gesundheitlichen Aspekten und minimieren so das Risiko solcher Erkrankungen.

Wichtig für die Gesundheit ist aber auch ausreichend Bewegung. Der Vierbeiner hat nämlich ein hohes Auslaufbedürfnis, ist sehr ausdauernd und schnell. Neben der Jagd können SIe aber auch andere Trainingsmethoden finden, wie zum Beispiel Wandern, Joggen, und Radfahren. Beliebte Hundesportarten sind Agility und Obedience. Doch nicht nur körperlich, sondern auch geistig möchte der ungarische Vorstehhund beschäftigt werden. Daher werden viele Hunde dieser Rasse zum Rettungshund ausgebildet.

Damit die Fellnase ihre athletische Figur behält, ist Bewegung allein, aber nicht ausreichend. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ernährung. Empfehlenswert ist Futter ohne Getreide, dafür aber mit einem hohen Fleischanteil für die Proteine. Füttern Sie außerdem die empfohlene Futtermenge in mehrere Portionen über den Tag verteilt. Während es bei Welpen vier Portionen sein dürfen, reichen bei ausgewachsenen Tieren zwei. Nach dem Fressen sollten Sie dem Vierbeiner die Möglichkeit geben, ein Verdauungsschläfchen zu machen. Andernfalls kann es zur Magendrehung kommen. Der Magyar Vizsla freut sich auch über Knochen und rohes Fleisch. Damit ist er dann auch eine Weile beschäftigt. Und auch das Barfen ist bei Jagdhunden wie diesem eine beliebte Ernährungsform. Genügend frisches Wasser ist natürlich ebenfalls grundlegend.

Der Vierbeiner hat kurzes Fell ohne Unterwolle. Entsprechend ist die Pflege nicht besonders aufwändig. Regelmäßiges Bürsten stärkt jedoch die Bindung zwischen Tier und Mensch und sorgt in Zeiten des Fellwechsels dafür, dass Ihr zu Hause nicht voll mit Haaren ist. Baden sollten Sie ihn nur, wenn es nicht anders geht. Schmutz lässt sich in der Regel einfach auskämmen, sobald er getrocknet ist. Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig die Ohren Ihres Lieblings kontrollieren und reinigen sowie die Krallen schneiden. Das können Sie aber auch professionell beim Tierarzt oder Hundefriseur machen lassen.

Passt der Hund zu mir?

Der kurzhaarige ungarische Vorstehhund braucht viel Zeit und Beschäftigung. Er ist nicht gern allein, entsprechend empfiehlt sich die Anschaffung nicht, wenn Sie den Großteil des Tages unterwegs sind. Durchschnittlich benötigt der Vierbeiner ein bis zwei Stunden Bewegung pro Tag. Sie sollten also in der Lage sein, zumindest diese Zeit aufzubringen. Durch seine Größe braucht das Tier auch genügend Platz. Ein Haus mit großem Grundstück sind aber kein Muss, solange es ausreichend Auslauf und Aufmerksamkeit bekommt. Die Fellnase ist lernfreudig und recht einfach zu erziehen. Dennoch eignet sie sich nicht unbedingt für Anfänger. Besser wäre es, wenn Sie bereits Erfahrung in der Erziehung und Haltung von Hunden haben. Denn ihre Sensibilität erfordert Feingefühl und Know-How. Zwar kommt der Vizslar gut mit Kindern zurecht und kann auch enge Freundschaften mit ihnen schließen. Unbeaufsichtigt lassen sollten Sie ihn dennoch nicht mit kleinen Kindern.

Fazit:

Der ungarische Vorstehhund zählt mit seinen maximal 64 Zentimetern zu den großen Hunderassen. Er ist muskulös, gut gebaut und wird gern bei der Jagd eingesetzt. Durch seine sensible, freundliche und gehorsame Art eignet er sich aber auch bestens als Familien- und Wachhund. Er benötigt viel Auslauf und Aufmerksamkeit. Dessen müssen Sie sich vor dem Kauf bewusst sein. Im Gegenzug bekommen Sie aber einen intelligenten, feinfühligen und sportlichen Vierbeiner.

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