Jagdhunde sind oftmals das wichtigste Werkzeug von Berufsjägerinnen und -jägern. Doch nicht jede Hunderasse ist dafür geeignet, sie bei ihrer Arbeit im Wald zuverlässig zu unterstützen. Insbesondere im deutschsprachigen Raum – also in Deutschland, Österreich und der Schweiz – sind die Pflichten des Jägers gesetzlich streng geregelt. Neben der tatsächlichen Jagd gehören eine Reihe weiterer Aufgaben dazu. Dementsprechend lassen sich Jagdhunde wiederum in verschiedene Arten unterteilen, darunter Apportierhunde, Erdhunde, Bracken, Vorsteh- und Stöberhunde. Welche Hunderassen genau für den Job des Jägers eingesetzt werden, sehen wir uns im Folgenden genauer an.
Die 15 Jagdhunde des Beitrags im Überblick
- Alpenländische Dachsbracke
- Basset Hound
- Beagle
- Bloodhound
- Dackel
- Deutsch Kurzhaar, Langhaar und Drahthaar
- English Foxhound
- English Springer Spaniel
- Golden Retriever
- Irish Setter
- Kleiner und Großer Münsterländer
- Labrador Retriever
- Pudelpointer
- Tiroler Bracke
- Weimaraner
1. Alpenländische Dachsbracke
Mit einer Größe von maximal 42 Zentimetern gehört die Alpenländische Dachsbracke zu den niederläufigen Jagdhunden. Die Hunde stammen aus Österreich und verfügen über einen ausgezeichneten Geruchssinn. Daher ist das Aufspüren von verletztem Wild. Alpenländische Dachsbracken gelten als arbeitswillig, freundlich, mutig und treu. Eine Haltung rein als Familien- oder Begleithund ist aber nicht zu empfehlen. Bei Alpenländischen Dachsbracken handelt sich um eine Hunderasse der Gruppe 6 (Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen), die offiziell von der FCI anerkannt ist.
2. Basset Hound
Auch der Basset Hound zählt zur Gruppe 6, Sektion der kleinen Laufhunde und ist offiziell vom FCI anerkannt. Er wird bis zu 38 Zentimeter groß und maximal 35 Kilogramm schwer. Die Rasse hat einen massiven Körperbau, lange Ohren und kurze Beine, eignet sich also hervorragend für die Meutejagd. Darüber hinaus macht er sich aber auch als Familienhund sehr gut. Denn Vierbeiner dieser Rasse sind in der Regel anhänglich, treu und ausgeglichen.
3. Beagle
Der Beagle stammt ursprünglich aus Großbritannien. Auch, wenn er heute aufgrund seiner freundlichen und intelligenten Art häufig als Familienhund eingesetzt wird, hat er einen ausgeprägten Jagdtrieb und einen eigenen Kopf. Das kann die Erziehung erschweren. Beagles sind zudem sehr aufgeregt und aktiv. Sie lieben die Gesellschaft von Artgenossen und ihren Bezugspersonen.
Der Beagle ist von der FCI offiziell als eigenständige Hunderasse der Gruppe 8, Sektion 1.3 (kleine Laufhunde) anerkannt. Er hat einen kompakten Körperbau und eignet sich dadurch bestens für die Treibjagd auf Feldhasen und Wildkaninchen.
4. Bloodhound
Der Bloodhound stammt aus Belgien, wird bis zu 70 Zentimeter groß und bringt maximal 50 Kilogramm auf die Waage. Seine Lebenserwartung liegt bei 10 bis 12 Jahren und sein Aussehen ist unverwechselbar. Disney-Fans kommt der Vierbeiner sicher bekannt vor, denn er diente als Vorlage für Pluto, den Hund von Mickey Mouse.
Der Vierbeiner wird der FCI Gruppe 6 (Laufhunde) zugeordnet und wurde ursprünglich für die Meutejagd gezüchtet, aber auch für die Jagd auf Hirsche eingesetzt. Er ist intelligent, ruhig, freundlich und anhänglich, kann andererseits aber auch stur und temperamentvoll sein. Außerdem hat er einen hohen Bewegungsdrang und braucht daher mindestens zweimal täglich einen ausgiebigen Auslauf und Beschäftigung.
5. Dackel
Der Dackel gehört nicht nur zu den beliebtesten Jagdhunden, sondern auch zu den bekanntesten Hunderassen überhaupt. Charakteristisch sind seine längliche Körperform sowie seine kurzen Beine. Er wurde ursprünglich für die Jagd auf Füchse, Dachse und Kaninchen gezüchtet – also Tiere, die sich gern in ihre niedrigen Erdbauten zurückziehen. In diese können Dackel dank ihrer kurzen Beine ohne Probleme eindringen.
Dackel sind schnell, mutig, intelligent und hin und wieder etwas stur. Daher benötigten sie eine liebevolle und konsequente Erziehung. Den Dackel gibt es als Kurzhaar-, Langhaar- und als Rauhaar-Variante. Er wird der FCI Gruppe 4 (Dachshund) zugeordnet.
6. Deutsch Kurzhaar, Langhaar und Drahthaar
Die drei Rassen Deutsch Kurzhaar, Langhaar sowie Drahthaar gehören zur FCI-Gruppe 7, Sektion 1.1 (Vorstehhunde). Sie werden allesamt bis zu 70 Zentimeter groß, 32 Kilogramm schwer und bis zu 14 Jahre alt. Wie die Namen schon verraten, unterscheiden sich die drei Rassen in erster Linie durch ihre Fellstruktur. Der Deutsch Kurzhaar eignet sich als Jagd-, Begleit- und Familienhund. Er ist ausgelassen, anhänglich, gut erziehbar, mutig und intelligent. Dahingegen eignet sich der Deutsch Langhaar lediglich als Jagdhund. Er ist zwar freundlich und anhänglich, allerdings weniger kinderfreundlich und daher nicht als Familienhund geeignet.
Der Deutsch Drahthaar ist wiederum eine Kreuzung aus Pudelpointer, Griffon Korthals, Deutsch Stichelhaar und Deutsch Kurzhaar. Mit ihrer treuen und leistungsfähigen Art punkten sie bei Jägern. Sie sind aber auch anhänglich, freundlich und loyal, wodurch sie bei richtiger Erziehung auch als Familienhund eine gute Figur machen. Außerdem werden sie gern als Gebrauchs- und Arbeitshunde eingesetzt.
7. English Foxhound
Der aus Großbritannien stammende Foxhound wird der FCI-Gruppe 6 (Laufhund) zugeordnet. Er hat lange Beine und einen kräftigen Körperbau. Damit gehört er zu den beliebtesten Meutehunden für die Schleppjagd. Er erreicht eine Größe von bis zu 64 Zentimeter, bringt ein Gewicht von bis zu 34 Kilogramm auf die Waage und hat eine Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren.
Seine Fellstruktur ist kurz, dicht und wetterfest, was den Pflegeaufwand sehr gering hält. Der Charakter des Vierbeiners lässt sich am besten folgendermaßen beschreiben: aktiv, sanft, freundlich und aufgeschlossen. Allerdings eignet sich der English Foxhound weder für Anfänger noch als reiner Familien- und Begleithund. Er benötigt außerdem aufgrund seiner teilweise dickköpfigen Art eine konsequente Erziehung.
8. English Springer Spaniel
Auch der English Springer Spaniel stammt aus Großbritannien. Er geht auf die vermutlich ältesten Jagdhundetypen dortzulande zurück und hat eine ausgeprägte Begabung als Stöber- sowie Apportierhund. Entsprechend ist er von der FCI auch offiziell als eigenständige Hunderasse der Gruppe 8 (Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde), Sektion 2 (Stöberhunde) anerkannt.
Tiere dieser Rasse sind äußerst aktiv, lieben die Bewegung im Freien, hängen aber auch sehr an ihren Bezugspersonen. Sie sind aufmerksam, fröhlich, intelligent und kinderfreundlich. Damit eignen sie sich nicht nur als Jagd-, sondern auch als Familien- und Begleithund.
9. Golden Retriever
Der Golden Retriever ist eine der bekanntesten und beliebtesten Hunderassen der Welt. Er wird nicht nur als Jagdhund, sondern auch als Polizei-, Rettungs-, Blindenführ-, Familien- und Begleithund eingesetzt. Ein wahrer Allrounder also! Bereits im Jahr 1913 wurde er durch den British Kennel Club als eigenständige Hunderasse anerkannt. Durch die FCI wird er der Gruppe 8, Sektion 1 (Apportierhunde) zugeordnet. Vierbeiner dieser Rasse werden bis zu 61 Zentimeter groß, 35 Kilogramm schwer und 10 bis 13 Jahre alt. Sie sind intelligent, aufmerksam, zuverlässig, ausgeglichen, gütig und freundlich. Dank seiner leicht erziehbaren Art eignet sich der Golden Retriever sogar als Anfängerhund.
10. Irish Setter
Der aus Irland stammende Irish Setter gehört laut FCI zur Gruppe 7, Sektion 2: Britische und irische Vorstehhunde. Er wird bis zu 67 Zentimeter groß und kann stolze 32 Kilogramm auf die Waage bringen. Seine Lebenserwartung liegt bei 12 bis 15 Jahren. Der Vierbeiner hat einen hohen Bewegungsdrang und ist entsprechend sehr aktiv, lebendig und verspielt. Auch für Hundesport eignet sich der Irish Setter hervorragend – vor allem Agility und Dummytraining. Stellen Sie sicher, dass die Fellnase mindestens zwei bis drei Stunden Auslauf pro Tag bekommt.
Tiere dieser Rasse sind energiegeladen und unabhängig, andererseits aber auch anhänglich, kameradschaftlich und kinderlieb. Damit eignen sie sich auch bestens als Familien- und Begleithunde.
11. Kleiner und Großer Münsterländer
Der Kleine wie auch der Große Münsterländer stammt aus Deutschland und gehört zur FCI-Gruppe 7, Sektion 1.2 (kontinentale Vorstehhunde). Während der kleine Münsterländer maximal 56 Zentimeter groß und 27 Kilogramm schwer wird, erreicht der große Münsterländer eine Größe von bis zu 65 Zentimeter und ein Gewicht von 35 Kilogramm. Der kleine Vertreter der Rasse hat mit 12 bis 13 Jahren eine etwas höhere Lebenserwartung als der große Münsterländer mit 10 bis 11 Jahren.
Beide Münsterländer haben ein hohes Auslaufbedürfnis. Der Pflegeaufwand ist hingegen gering. Beide Arten des Münsterländers sind freundlich, intelligent, anhänglich und gut erziehbar. Grundsätzlich sind beide kinderfreundlich, die kleine Variante jedoch noch etwas mehr. Damit eignen sich Münsterländer nicht nur als Jagd, sondern auch als Familienhund.
12. Labrador Retriever
Der Labrador Retriever stammt aus Großbritannien und gehört laut FCI zur Gruppe 8, Sektion 1: Apportierhunde. Er liebt es zu schwimmen und wurde in den vergangenen Jahrzehnten auch als Familienhund immer beliebter. Denn ein Labrador ist kinderlieb, intelligent, sanft und ausgeglichen. Aufgrund seines sensiblen und gelehrsamen Wesens macht er aber auch als Therapie-, Blinden- und Rettungshund eine herausragende Figur.
Darüber hinaus ist das kurze, dichte Fell recht einfach in der Pflege. Der Vierbeiner wird bis zu 57 Zentimeter groß, 30 bis 38 Kilogramm schwer und hat eine Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren. Sportarten, die sich für diese Hunderasse empfehlen, sind Agility, Apportieren und Dummytraining.
13. Pudelpointer
Der Pudelpointer wird der FCI-Gruppe 7, Sektion 1 (Kontinentale Vorstehhunde) zugeordnet. Er misst bis zu 68 Zentimeter und bringt bis zu 30 Kilogramm auf die Waage. Ihn gibt es in schwarz, braun und dunkelbraun. Sein Fell ist geschlossen, hart und mittellang. Der Pflegeaufwand hält sich aber in Grenzen. Die Rasse entstand aus der Kreuzung zwischen Pudel und Pointer.
Vierbeiner dieser Rasse sind ausgeglichen, selbstbeherrscht und ruhig, können unter Umständen aber auch temperamentvoll werden. Daher empfiehlt sich ihre Haltung weniger für Anfänger. Diese wären mit Hunden dieser Rasse schnell überfordert. Dank des kinderfreundlichen Charakters macht der Pudelpointer aber als Familienhund mit erfahrenen Halterinnen und Haltern eine gute Figur.
14. Tiroler Bracke
Die aus Österreich stammende Tiroler Bracke erreicht eine Größe von bis zu 50 Zentimeter, ein Gewicht von 22 Kilogramm und ein Alter von 12 bis 15 Jahren. Sie zählt zur FCI-Gruppe 6, Sektion 1.2 (Mittelgroße Laufhunde). Das dichte Deckhaar mit Unterwolle ist pflegeleicht und kann rot, schwarz-rot oder sogar dreifarbig sein. Anders als einige Hunderassen in dieser Liste eignet sich die Tiroler Bracke tatsächlich fast ausschließlich als Jagdhund. Unter bestimmten Umständen und mit der richtigen Erziehung kann sie jedoch auch als Familienhund eingesetzt werden. Folgende Charaktereigenschaften beschreiben die Tiroler Bracke am besten: ruhig, intelligent und ausgeglichen, aber auch leidenschaftlich und selbstständig. Dank ihrer feinen Nase, der guten Ausdauer, ihrem Spurwillen und Orientierungssinn ist sie der perfekte Jagdhund.
15. Weimaraner
Wie der Name vermuten lässt, stammt der Weimaraner aus dem deutschen Weimar. Er gehört zur FCI-Gruppe 7, Sektion 1.1 (Kontinentale Vorstehhunde), wird bis zu 70 Zentimeter groß und 40 Kilogramm schwer. Seine Lebenserwartung liegt zwischen 10 und 12 Jahren.
Die Thüringer Fellnase hat einen hohen Bewegungsdrang, dafür aber einen geringen Pflegeaufwand. Tiere dieser Rasse sind energiegeladen, stur, aufmerksam und schnell – perfekt für einen Jagd-, Wach- und Schutzhund. Doch die kinderfreundliche, ruhige und intelligente Art macht den Weimaraner auch zu einer guten Ergänzung für Ihre Familie – er eignet sich also auch als Familienhund.
Fazit:
Unter allen Hunderassen, die es gibt, bringen nur einige wenige die nötigen Eigenschaften mit, die es braucht, um als Jagdhund eingesetzt zu werden. Viele von ihnen punkten zudem mit weiteren positiven Eigenschaften, wodurch sie sich auch als Familien- und Begleithund eignen. Eins steht dabei jedoch fest – Jagdhunde egal welcher Rasse benötigen viel und ausreichend Auslauf.
FAQ
Bekannte Jagdhunde sind: Alpenländische Dachsbracke, Basset Hound, Beagle, Bloodhound, Dackel, Deutsch Kurzhaar/Langhaar & Drahthaar, English Foxhound, English Springer Spaniel, Golden Retriever, Irish Setter, Kleiner und Großer Münsterländer, Labrador Retriever, Pudelpointer, Tiroler Bracke und Weimaraner.