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Herdenschutzhunde: 9 bekannte mutige Hunderassen

Hund sind die besten Freunde des Menschen. Doch nicht nur das! Im Herdenschutz ausgebildete Hirtenhunde, auch als Herdenschutzhunde bezeichnet, sind ebenso gute Freunde der Weidetiere. Schon seit Jahrtausenden betrauen Hirten Hunde mit der Aufgabe, ihre Herde zu verteidigen. Die Vierbeiner schützen die Tiere – seien es nun Schafe, Ziegen, Rinder oder Gänse – vor potenziellen Gefahren, als wäre sie Teil ihrer eigenen Familie. Immerhin verbringen sie ab dem Zeitpunkt der Geburt der Herdentiere unglaublich viel Zeit mit ihnen. Doch was macht Herdenschutzhunde eigentlich aus und welche Hunderassen zählen zu dieser Art von Hunden?

Welche Herdenschutzhunderassen gibt es? Ein Überblick

Noch bevor Hunde sehen können, erschnüffeln sie den Geruch ihrer Mutter oder den anderer Tiere. Besonders Herdenschutzhunde nutzen ihren Geruchssinn bei der Arbeit. Damit die Hunde die Weide schließlich als ihr Territorium ansehen und verteidigen, durchlaufen sie eine Ausbildung. Sind die Hunde einmal trainiert, haben andere Kaniden im besten Fall keine Chance mehr, in das Gebiet einzudringen. Hunde und Wölfe zum Beispiel werden zuverlässig verjagt. Es gibt eine Reihe von Hunderassen, die sich gut für die Position im Herdenschutz eignen. Zu den bekanntesten Herdenschutzhunden gehören folgende:

  1. Pyrenäen-Berghund
  2. Komondor
  3. Kangal
  4. Kaukasischer Owtscharka
  5. Kuvasz
  6. Ciobanesc Romanesc Mioritic
  7. Sarplaninac
  8. Zentralasiatischer Owtscharka
  9. Maremmen-Abruzzen-Schäferhund

1. Pyrenäen-Berghund

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Der Pyrenäen-Berghund stammt aus Frankreich, wo er als Chien de Montagne des Pyrénées bzw. Patou bekannt ist. Er wird bis zu 80 Zentimeter groß und bringt maximal 70 Kilogramm auf die Waage, ein echtes Schwergewicht also. Die Hunderasse wurde bereits im Jahr 1955 von der FCI anerkannt und wird heute gern als Schutz- wie auch als Familienhund eingesetzt.

Er ist zwar mutig, willensstark und möchte in seiner Persönlichkeit ernst genommen werden, doch durch seine geduldige, anhängliche und sanfte Art ist ein harmonisches Zusammenleben bei richtiger Erziehung und Sozialisierung problemlos möglich. Das perfekte Herrchen bzw. Frauchen sollte liebevoll, aber konsequent sein.

2. Komondor

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Der aus Ungarn stammende Komondor erreicht eine Größe von bis zu 80 Zentimetern und wird bis zu 60 Kilogramm schwer. Sein langes Fell schützt den Vierbeiner ebenso vor Wind und Wetter, wie vor Verletzungen. Es erfordert aber auch einiges an Pflege. Der Komondor hat eine Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren und wird gern als Hüte-, Hirten- und Wachhund eingesetzt.

Er ist furchtlos, unabhängig und Fremden gegenüber misstrauisch. Außerdem hat er ein ausgeprägtes Territorialverhalten. Doch zugleich punktet er mit seinem anhänglichen, sanften und ruhigen Wesen, wodurch er auch als Familienhund zunehmend an Beliebtheit gewinnt.

3. Kangal

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Der Kangal ist eine der beliebtesten Hunderassen, wenn es um den Herdenschutz geht. Er stammt aus der Türkei und gilt laut der FCI erst seit 2018 als eigenständige Hunderasse. Tiere dieser Rasse werden bis zu 81 Zentimeter groß und bis zu 65 Kilogramm schwer. Kangals werden hauptsächlich als Hütehunde eingesetzt, finden aber auch immer häufiger in privaten Händen als Begleithund ihren Platz. Ihre Lebenserwartung beträgt 13 bis 15 Jahre und der Pflegeaufwand ist relativ gering.

Charaktereigenschaften, die den Vierbeiner am besten beschreiben, sind: Unabhängigkeit, Stolz und Mut. Dies kommt ihrer Tätigkeit als Herdenschutzhunde zugute. Daneben ist der Kangal aber auch äußerst intelligent, freundlich und zuversichtlich. Außerdem verfügt er über eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung und Ruhe.

4. Kaukasischer Owtscharka

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Der aus Russland stammende Kaukasische Owtscharka ist der bekannteste unter den drei Owtscharkas. Er hat einen müden, aber freundlichen Blick und sein Pracht-Pelz erinnert an einen Bären. Zugeordnet wird er der FCI Gruppe 2, also den Pinschern und Schnauzern. Mit einer Größe von bis zu 84 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 46 Kilogramm gehört er zu den großen Hunderassen und ist sehr stark bemuskelt.

Kaukasische Owtscharkas sind leicht in der Pflege und eignen sich sowohl als Hüte- und Wachhund als auch als Familien- und Schutzhund. Sie haben nämlich eine ganze Reihe positiver Charaktereigenschaften. Nicht nur eine ausgeprägte Dominanz sowie Stärke zeichnen Tiere dieser Rasse aus, sie sind ebenso ruhig und aufmerksam. Spielen Sie mit dem Gedanken, sich einen kaukasischen Owtscharka zuzulegen, dann sollten Sie ihm möglichst viel Platz und Auslauf bieten können, beispielsweise im eigenen Hof oder Garten.

5. Kuvasz

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Der ungarische Kuvasz gewinnt mit seinem weißen Fell und seinem freundlichen Blick Herzen im Sturm. Er ist auf der einen Seite ein zuverlässiger Herdenschutzhund, unabhängig, intelligent und fürsorglich, auf der anderen Seite ist er aber auch ein alberner Clown. Durch seine geduldige, loyale und kinderfreundliche Art macht er nicht nur als Wachhund, sondern auch als Familienhund eine gute Figur. Doch beachten Sie, dass der Kuvasz durch seinen ausgeprägten Wach- und Schutzinstinkt nicht für Anfänger geeignet ist.

6. Ciobanesc Romanesc Mioritic

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Der Ciobanesc Romanesc Mioritic, kurz Mioritic, stammt aus Rumänien und gehört zur FCI Gruppe 1 (Hütehunde und Treibhunde) Sektion 1 (Schäferhunde). Erst im Jahr 2015 wurde er offiziell als eigenständige Hunderasse anerkannt. Er kann eine Größe von 75 Zentimetern, ein Gewicht von 60 Kilogramm und ein Alter von bis zu 14 Jahren erreichen. Dank seiner mutigen, jedoch ausgeglichenen, ruhigen und kinderfreundlichen Art wird er gern als Hüte- und Schutzhund, aber gelegentlich auch als Familienhund eingesetzt. Mit anderen Hunderassen verträgt er sich allerdings weniger gut und auch Fremden gegenüber ist er misstrauisch. Seinen Unmut macht er durch tiefes Bellen deutlich. Entsprechend sollten Sie bereits Erfahrung in der Haltung und Erziehung von Hunden haben, sofern Sie mit dem Gedanken spielen, einen Mioritic bei sich aufzunehmen.

7. Sarplaninac

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Der Sarplaninac ist zwar ein ruhiger Vierbeiner, kann bei der Arbeit aber auch mal temperamentvoll werden. Er stammt aus Serbien sowie Nordmazedonien und gehört zur FCI Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer), Sektion 2 (Molossoide Berghunde). Tiere dieser Rasse können bis zu 75 Zentimeter groß und 60 Kilogramm schwer werden. Die Lebenserwartung liegt zwischen 11 und 13 Jahren. Sein imposantes Fell schützt ihn optimal vor Wind, Wetter und Verletzungen.

Der Sarplaninac ist unabhängig, energiegeladen und zuverlässig. Perfekte Voraussetzungen für seinen Einsatz als Wach-, Schutz- oder sogar Polizeihund. Seine ergebene, liebevolle und kinderfreundliche Art machen ihn aber auch zu einem guten Familienhund. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass der Vierbeiner ausreichend Bewegung bekommt.

8. Zentralasiatischer Owtscharka

Natalia Fedosova

Der zentralasiatische Owtscharka, auch bekannt als Alabai bzw. Alabay, stammt aus Russland und gehört ebenso wie der Sarplaninac zur FCI Gruppe 2, Sektion 2. Er erreicht eine Größe von bis zu 78 Zentimetern, ein Gewicht von 79 Kilogramm und ein Alter von etwa 12 Jahren. Mit seiner unabhängigen, mutigen und neugierigen Art ist er der perfekte Hüte- und Hirtenhund. Er hat ein hohes Auslaufbedürfnis und benötigt eine klare und konsequente Erziehung mit Führungsstärke. Ausnahmen und Unsicherheiten Ihrerseits sind Tabu! Denn solche wertet der Vierbeiner als Inkompetenz, weshalb sich das Tier schnell als Rudelchef aufspielt.

9. Maremmen-Abruzzen-Schäferhund

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Der aus Italien stammende Maremmen-Abruzzen-Schäferhund ist auch als Cane de Pastore Maremmano-Abruzzese, kurz Maremmano, bekannt. Er wurde bereits im Jahr 1958 von der FCI anerkannt und beschützt Schafherden vor Wölfen, Bären und anderen Gefahren. Die Vierbeiner haben langes, volles Fell, doch der Pflegeaufwand ist gering. Sie werden bis zu 73 Zentimeter groß, 45 Kilogramm schwer und etwa 12 Jahre alt. Dank ihrer zielstrebigen, unabhängigen, mutigen und konzentrierten Art eignen sie sich ideal als Wach- und Schutzhund. Doch das loyale, intelligente und freundliche Wesen des Maremmanos machen ihn auch zu einem guten Begleit- und Familienhund.

Fazit

Es gibt eine Reihe von Hunderassen, die sich als Herdenschutzhunde eignen und vorzugsweise als solche ausgebildet werden. Die Rassen bringen starke Charaktereigenschaften wie Unabhängigkeit, Mut, Aufmerksamkeit und Zuverlässigkeit mit. Doch einige von ihnen eignen sich dank ihrer fürsorglichen, kinderlieben und loyalen Art auch als Familienhunde. Beachten Sie aber, dass stets eine konsequente Erziehung nötig ist und der Vierbeiner in der Regel überdurchschnittlich viel Auslauf benötigt.

FAQ

Welche bekannten Herdenschutzhunde gibt es?

Folgende Hunderassen werden oftmals als Herdenschutzhunde gehalten: Pyrenäen-Berghund, Komondor, Kangal, Kaukasischer Owtscharka, Kuvasz. Ciobanesc Romanesc Mioritic, Sarplaninac, Zentralasiatischer Owtscharka und Maremmen-Abruzzen-Schäferhund.

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