Startseite Hundewissen Hunde mit blauen Augen: Warum sie die Farbe des Meeres in ihrem Blick tragen 

Hunde mit blauen Augen: Warum sie die Farbe des Meeres in ihrem Blick tragen 

Hundewissen endet nicht mit dem Charakter eines Vierbeiners. Bereits ihre Optik lässt viel auf ihre Herkunft blicken. Oft sind es blaue Augen, die Hundeliebhaber um den Finger wickeln. Dass Hunde mit blauen Augen auftreten, ist aber gar nicht mal so wahrscheinlich. Denn die Erbveranlagung, Rasse und Fellfarbe haben Auswirkungen auf die Augenfarbe. Das ergeben die neuesten Forschungen.

Im Folgenden schauen wir uns genauer an, warum manche Hunde blaue Augen haben und andere nicht. 

Was verursacht blaue Augen bei Hunden?

Maria Moroz

Der Blick eines Huskys mit seinen blauen Augen ist durchdringend. Für die Hunderasse sind die blauen Augen charakteristisch. Es gibt jedoch noch weitere Rassen, die blaue Augenfarben aufweisen können.

Im Folgenden betrachten wir die häufigsten Ursachen für blaue Augen bei Hunden:

  • Eine rezessive Vererbung
  • Die Farbpigmentierung der Augen
  • Ein Gendefekt

Rezessive Vererbung

Blaue Augen können Hunde wie auch Menschen erben. Auf natürlichem Weg gelingt dies jedoch nicht bei jeder Hunderasse. Grund hierfür ist, dass die blaue Augenfarbe bei Hunden rezessiv vererbt wird. Rezessiv bedeutet so viel wie schwach. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine blaue Augenfarbe vererbt wird, bleibt somit so lange gering, wie nicht beide Geschlechtspartner ebenfalls blaue Augen besitzen. Neueste Forschungen zeigen, dass blaue Augen dann mit höherer Wahrscheinlichkeit rezessiv vererbt werden können, wenn zwei mutierte Kopien eines Gens vorhanden sind. 

Farbpigmentierung der Augen

Auch die Pigmentierung des Auges hat Auswirkungen darauf, ob sich die blaue Augenfarbe durchsetzen kann oder nicht. Bildet sich eine blaue Augenfarbe heraus, weist dies im Grunde auf einen vorhandenen Mangel hin. Es ist nicht ausreichend Melanin vorhanden. Das bedeutet wiederum, dass die Pigmentierung der Iris so schwach ist, dass sich keine andere Augenfarbe durchsetzen kann. 

Wichtig sei hier zu erwähnen, dass blaue Augen durch fehlende Farbpigmente entstehen können. Das muss aber nicht zwingend so sein. Die blauen Augen eines Huskys sind beispielsweise nicht auf eine fehlende Pigmentierung zurückzuführen.

Gendefekte

Gendefekte führen häufig zu blauen Augen bei Hunden. Sie werden direkt mit der Geburt vererbt und entwickeln sich nicht erst im Laufe des Lebens. Nicht jeder Gendefekt ist gefährlich, kann oft aber dennoch zu Beeinträchtigungen in einem Hundeleben führen. Mehrere Gendefekte können blaue Augen hervorrufen.

Albinos kennzeichnen sich in der Hundewelt in der Regel durch rote Augen und weißes Fell. Je nach Ausprägung des Gendefekts können leichte Pigmente jedoch noch vorhanden sein. Das Resultat: kristallklare, blaue Augen. Die Augen sind also blendend hell und verfügen über einen subtilen Blauschimmer. 

Ein weiterer bekannter Gendefekt ist das Merle-Gen. In diesem Fall verfügen die betroffenen Vierbeiner über eine Pigmentstörung. Diese äußert sich sowohl in den Pigmenten des Fells als auch in den Augen. Manche Stellen sind heller als andere. So kommen häufig auch verschiedene Augenfarben zustande. Aus diesem Grund werden Hunde mit zwei Augenfarben auch als Merle-Hunde bezeichnet. 

Welche Hunderassen haben blaue Augen?

Marie Charouzova

Nicht nur Huskys haben leuchtend blaue Augen. Es gibt weitere Hunderassen, für die blaue Augen charakteristisch oder die in der Lage sind, blaue Augen bei der Geburt aufzuweisen. Gängig sind blaue Augen unter Siberian Huskys, Australian Shepherds, Shetland Sheepdogs und Tigerdackeln. Auch Dalmatiner werden mit ihrem schwarz-weißen Fell, häufig mit blauen Augen geboren. 

Seltener, dafür umso einzigartiger, ist es, wenn folgende Hunderassen blaue Augen ausbilden. Es sind die klassischen Merle-Hunde:

  • Chihuahua
  • Border Collie
  • Pit Bull
  • Cocker Spaniel 

Entscheiden Sie sich für einen Merle-Hund, sollten Sie jedoch eines wissen: Zwei Hunde mit einem Merle-Gen sollten sich niemals paaren. Dies wäre eine Qualzucht!

Welche Beeinträchtigung haben Hunde mit blauen Augen?

Beatrice Foord-St-Laurent

Grundsätzlich ist es nicht zwingend der Fall, dass Hunde mit blauen Augen Beeinträchtigungen besitzen. Sie können vollkommen gesund auf die Welt kommen und auch bis an ihr Lebensende gesund bleiben. 

Aufgrund der Züchtung ist es jedoch möglich, dass Hunde mit blauen Augen anfälliger für Krankheiten sind. Im Allgemeinen sind blaue Augen empfindlicher gegenüber Lichteinfällen als andere Augenfarben. Aus diesem Grund sind Hunde mit blauen Augen auch anfälliger für Augeninfektionen und vertragen eine zu hohe UV-Belastung nicht gut. Augenuntersuchungen sollten bei einem blauäugigen Hund daher regelmäßig stattfinden, um Augenkrankheiten oder gar ein Erblinden zu vermeiden. Hin und wieder kommen Hunde mit blauen Augen auch blind auf die Welt. 

Auch taub kommen Hunde mit blauen Augen hin und wieder auf die Welt. Insbesondere, wenn sie zusätzlich über weißes Fell verfügen. Die Rasse, die am meisten mit Taubheit zu kämpfen hat, sind Dalmatiner. Aus diesem Grund ist auch häufig von Dalmatiner-Taubheit die Rede. 

Verändern Welpen ihre Augenfarbe?

veronika_tvrda

Zu Beginn eines Hundelebens schauen die meisten Hunde durch blaue Augen, ähnlich wie bei Menschenbabys. Doch nur wenige Hunde behalten diese Augenfarbe. Die Pigmentierung passt sich mehr und mehr an. Durchschnittlich verändert sich die Augenfarbe sechs Wochen nach der Geburt. Die Augenfarbe kann sich aber noch bis zum Alter von sechs Monaten verändern. Verändern sich die Augen über diese Zeit nicht, bleiben sie das gesamte Hundeleben lang blau. 

Können Hunde in ihrem Leben noch blaue Augen entwickeln?

BigPixel Photo

Entwickeln Hunde im Alter noch blaue Augen, ist das kein gutes Zeichen. Dahinter verbergen sich Krankheiten wie Glaukom, Katarakten, Hornhautdystrophie oder eine interstitielle Keratitis. Im schlimmsten Fall könnte eine Trübung des Auges zum vollständigen Erblinden eines Hundes führen. Hundebesitzer sollten bei Hunden, die sich bereits im hohen Alter befinden, das Verhalten stets genau beobachten. Tapsigkeit, ein verlangsamtes Reaktionsvermögen oder Trägheit können Hinweise auf ein beeinträchtigtes Sehvermögen des Vierbeiners sein. Bereits Rötungen der Augen oder ein erhöhter Flüssigkeitsaustritt sollten vom Tierarzt überprüft werden, um potenzielle Krankheiten schnell zu erkennen und zu behandeln. 

Fazit: Blaue Augen sind bei Hunden auf verschiedene Ursachen zurückzuführen

Blaue Augen sind bei Hunden somit auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Sogar die Fellfarbe soll im Zusammenhang mit der Farbe der Augen stehen. Forschungen geben immer mehr Einblick in die Genetik der Vierbeiner. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir über Hunde: Blaue Augen können natürlich vererbt werden, künstlich mittels Züchtung herbeigeführt werden oder ein Symptom für eine Krankheit darstellen. Die eigenen Vierbeiner gut im Auge zu behalten, ist dabei stets eine gute Idee. 

FAQ

Warum haben Hunde blaue Augen?

Hunde haben entweder aufgrund einer rezessiven Vererbung, der Farbpigmentierung ihrer Augen oder einem Gendefekt blaue Augen. Während manche Hunderassen vermehrt blaue Augen haben, sind andere blauäugige Hunde die Ausnahme ihrer Rasse.

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