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Impfungen bei Hunden – Das sollten Sie wissen

Obwohl hierzulande keine Impfpflicht für Hunde und andere Haustiere besteht, empfiehlt es sich, Ihren Vierbeiner mit einer Impfung vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen oder zumindest den Krankheitsverlauf abzumildern. Aus diesem Grund hat die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Leitlinie zur Kleintier-Impfung veröffentlicht. Daran können sich sowohl Tierhalter als auch TierärztInnen orientieren. Welche Impfungen bei Hunden sinnvoll sind, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie hoch die Kosten sind, erklärt Ihnen der folgende Beitrag.

Wieso sind Impfungen so wichtig?

Kamil Macniak

Auch wenn Impfungen insbesondere in den vergangenen Jahren stark diskutiert wurden, sollten Sie daran denken, dass einige gefährliche Infektionskrankheiten erst durch strikte Impfpläne unter Kontrolle gebracht wurden. Flächendeckende Impfungen reduzieren zum einen das Infektionsrisiko durch hochansteckende Bakterien sowie Viren und zum anderen die Anzahl der damit verbundenen Todesfälle. Mit einer Impfung Ihres Vierbeiners tragen Sie also dazu bei, Epidemien zu verhindern oder zumindest einzudämmen. Damit schützen Sie nicht nur das Leben Ihres Lieblings, sondern auch das Leben anderer Tiere.

Wie funktionieren Impfungen bei Hunden?

New Africa

Ziel einer Impfung ist es, dass das Immunsystems lernt, gegen gewisse Krankheitserreger – von Bakterien über Viren bis hin zu Pilzen – anzukämpfen. Dafür muss es mit diesen in Kontakt kommen, zunächst in begrenztem Umfang. Dabei wird der Erreger in abgeschwächter oder abgetöteter Form verabreicht. Man unterscheidet also zwischen Lebendimpfstoffen und Totimpfstoffen.

Totimpfstoffe enthalten inaktive Erreger. Das hat den Vorteil, dass weniger Nebenwirkungen ausgelöst werden. Dafür muss die Impfung allerdings häufiger aufgefrischt werden. Lebendimpfstoffe enthalten hingegen den lebenden Erreger in sehr geringer und abgeschwächter Form. Es kommt also nicht zur Erkrankung, aber das Immunsystem kann sich damit auseinandersetzen und mit der Bildung von Antikörpern reagieren.

Welche Impfungen sollte mein Hund haben?

Roman Zaiets

Bei den empfehlenswerten Impfungen für Hunde unterscheidet man grundsätzlich zwischen den sogenannten Core-Impfungen (Pflichtimpfstoffe) und den Non-Core-Impfungen (Wahlimpfstoffe). Erstere werden auch als Pflichtimpfungen bezeichnet, obwohl es – wie schon gesagt – keine Impfpflicht für Hunde gibt. Die Core-Impfungen werden allerdings sehr dringend von der STIKO empfohlen, um den Vierbeiner vor den wichtigsten, durch Bakterien oder Viren verursachten Krankheiten zu schützen. Core-Vakzinen richten sich gegen Erreger, die meist einen tödlichen Verlauf haben und nicht nur das Leben der Tiere selbst, sondern teilweise auch das ihrer Besitzer gefährden. Dazu gehören folgende Krankheiten:

  • Staupe
  • Parvovirose
  • Leptospirose
  • Hepatitis contagiosa canis (HCC)
  • Tollwut

Die Non-Core-Vakzinen werden zwar nicht so eindringlich empfohlen, sind dadurch aber noch lange nicht weniger wichtig. Sie umfassen eine breite Palette unterschiedlicher Impf-Komponenten. Ob diese für Ihre Fellnase notwendig sind oder nicht, hängt von mehreren Faktoren wie Alter, geplanten Reisen, den Haltungsbedingungen und dem Lebensraum des Hundes ab. Der Bedarf ist also im Einzelfall mit dem Tierarzt zu klären. Einige Beispiele für Wahlimpfungen sind Leishmaniose, Borreliose sowie Babesiose, das Canine Herpesvirus, Zwingerhusten und Pilzinfektionen.

Wann sollte von einer Impfung abgesehen werden?

Tatyana Vyc

Obwohl gewisse Impfungen eingehend empfohlen werden, sollten auch immer die individuellen Gegebenheiten und das Tier berücksichtigt werden. In einigen Fällen wird von Impfungen abgeraten. Hier einige Beispiele für solche Fälle:

  • Welpen unter acht Wochen
  • Hunde mit Erkrankung oder Vorerkrankung (Lassen Sie sich vom Tierarzt beraten)
  • Hunde mit stark geschwächtem Immunsystem
  • Trächtige Hündinnen (Lassen Sie sich vom Tierarzt beraten)

Wie oft muss geimpft werden?

FamVeld

Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden. Vielmehr kommt es dabei auf den Impfstoff, den Hersteller sowie das Tier an. Während Impfstoffe gegen Viren meist erst nach drei Jahren aufgefrischt werden müssen, wirken Vakzine gegen Bakterien in der Regel nicht so lange. Diese müssen bereits nach rund einem Jahr aufgefrischt werden.

Von großer Bedeutung ist die Grundimmunisierung von Welpen. Diese sollte schon im Alter von etwa acht bis zwölf Wochen begonnen werden, da der Schutz durch die Antikörper aus der Muttermilch nach der Saugphase langsam nachlässt.

Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen

Diese erste Impfung aktiviert zunächst das Immunsystem. Würde anschließend auf eine Auffrischungsimpfung verzichtet werden, wäre diese erste Injektion sinnlos. Denn die vollständige Immunität gegen die entsprechende Krankheit erlangt der Vierbeiner erst mit der zweiten oder dritten Impfung. Diese folgen jeweils innerhalb von wenigen Wochen. Damit ist die Grundimmunisierung abgeschlossen.

Da die Stärke der Immunantwort des Körpers mit der Zeit nachlässt, sollte nach etwa einem Jahr die erste Auffrischimpfung folgen. Und auch danach sollten Impfungen regelmäßig – alle ein bis drei Jahre – aufgefrischt werden, um den Schutz gegen gefährliche Infektionskrankheiten aufrechtzuerhalten.

Welche Nebenwirkungen können nach der Impfung bei Hunden auftreten?

New Africa

Da die angewandten Impfstoffe zunächst auf ihre Verträglichkeit getestet werden, kommt es nur selten zu Nebenwirkungen. Die Wahrscheinlichkeit schwerwiegender Nebenwirkungen wird somit auf ein Minimum reduziert. Dennoch kann es hin und wieder unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Darunter die sogenannte Impfbeule – eine Schwellung an der Impfstelle, welche eine Entzündung oder die Reaktion auf Hilfsstoffe im Impfstoff darstellt. Weitere mögliche Nebenwirkungen, die allerdings meist nach zwei bis drei Tagen – maximal einer Woche – wieder abklingen, sind folgende:

Wie viel kosten Impfungen bei Hunden?

FamVeld

In der Regel werden Impfstoffe nicht einzeln pro Erreger verabreicht, sondern als Kombinationsspritze. Damit schützt eine Injektion gleich gegen mehrere Erkrankungen aus. Beispielsweise beinhaltet die 6-fach-Impfung Impfstoffe gegen Staupe, Parvovirose, HCC, Leptospirose, Zwingerhusten und Tollwut.

Der Kostenpunkt solcher Komplettimpfungen liegt in der Regel zwischen 50 und 70 Euro. Je nach Hersteller und Tierarzt können die Kosten nach oben oder unten abweichen. Dennoch sollte berücksichtigt werden, dass dieser Betrag eine Investition in die Gesundheit Ihres Lieblings ist und eine Infektion mit gefährlichen Erregern Sie meist teurer zu stehen kommt.

Fazit:

Impfungen schützen nicht nur das Leben Ihres Haustiers, sondern auch das anderer Tiere. Wichtig ist es, dass Sie die Impfungen nach der Grundimmunisierung regelmäßig auffrischen lassen. Ob und welche Impfungen für Ihre Fellnase notwendig und wichtig sind, besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt, um mögliche Risiken vorher.

FAQ

Lohnen sich Impfungen bei Hunden?

Ja, durch regelmäßige Impfungen schützen Sie Ihren Hund vor gefährlichen Infektionskrankheiten.

Wie viel kostet eine Hundeimpfung?

Der Preis von Komplettimpfungen, die mehrere Infektionskrankheiten abdecken, liegt in der Regel zwischen 50 und 70 Euro.

Wann sollte ich meinen Hund nicht impfen lassen?

Ihren Hund sollten Sie nicht impfen lassen, wenn er ein stark geschwächtes Immunsystem hat, unter acht Wochen alt, (vor)erkrankt oder trächtig ist.

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