Startseite Hundehaltung Paarung bei Hunden: Wissenswertes zu Fortpflanzung und Trächtigkeit

Paarung bei Hunden: Wissenswertes zu Fortpflanzung und Trächtigkeit

Insbesondere für Züchter, aber auch für Hundehalter ist die Fortpflanzung ein wichtiges Thema, zu dem sich vermutlich zahlreiche Fragen anhäufen. Die Hunde-Paarung ist nämlich mit großer Verantwortung verbunden: Es geht darum, sowohl die Gesundheit der werdenden Eltern als auch die der Welpen sicherzustellen. Daher sind im Folgenden die wichtigsten Informationen über die Paarung bei Hunden aufgeführt: Dazu zählen die Paarungsbereitschaft, der Akt selbst und Tipps für die Gesundheit der Welpen.

Geschlechtsreife und Paarungsbereitschaft der Hunde

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Wann Hunde paarungsbereit sind, lässt sich pauschal nicht sagen. Dabei kommt es vor allem auf das Geschlecht wie auch die Rasse an. Während kleinere Hunderassen ihre Geschlechtsreife meist relativ früh erreichen, dauert es bei größeren Vierbeinern häufig länger. Bei männlichen Hunden – den Rüden – fängt die Pubertät in einem Alter von fünf bis acht Monaten an. Hündinnen hingegen werden mit etwa sechs bis zwölf Monaten erstmals läufig.

Doch Achtung: Geschlechtsreife bedeutet noch nicht, dass die Fellnasen auch schon bereit zur Paarung sind. Vielmehr ist die sogenannte Zuchtreife zu berücksichtigen. Diese erreichen Rüden im Alter von 12 bis 24 Monaten – je nach Rasse. Hündinnen erreichen erst mit ihrer zweiten Läufigkeit die maximale Fruchtbarkeit. Zu beachten sind außerdem die Vorschriften zum Mindestalter für die Paarung des jeweiligen Zuchtverbandes.

Während Hündinnen in der Regel zweimal im Jahr für etwa zwei bis drei Wochen läufig sind, sind ihre männlichen Artgenossen das ganze Jahr über zur Paarung bereit. Der Zyklus einer Hündin lässt sich in vier verschiedene Phasen gliedern:

Dabei ist die Hündin lediglich in der tatsächlichen Brunstphase zur Empfängnis und damit zur Paarung bereit. Eine Rüde hat hingegen, sobald er seine Geschlechtsreife erlangt hat, immer eine Schwäche für läufige Hündinnen. Das beginnt oft schon während der Vorbrunst. Hündinnen wehren in dieser Phase Annäherungsversuche jedoch energisch ab. Erst, wenn beide Tiere zur Paarung bereit sind, kommt es zum eigentlichen Akt – dem sogenannten Deckakt.

So läuft der Deckakt ab

Chaisit Rattanachusri

Die Hündin demonstriert ihre Deckbereitschaft, indem sie ruhig stehen bleibt, den Schwanz bzw. Rute zur Seite nimmt und sich ohne Widerstand beschnuppern lässt. Während einige Rüden auf dieses Verhalten mit einer Art Vorspiel reagieren, gibt es wiederum andere, die die Hündin sofort bespringen. Die Dauer des Vorspiels variiert je nach Temperament und Ausdauer der Vierbeiner. Dabei beschnuppern und besteigen sie sich gegenseitig, um sich besser kennenzulernen. Ist die Hündin bereit, bleibt sie ruhig stehen und streckt die Rute seitlich ab, sodass der Rüde eindringen kann.

Dafür steigt er von hinten auf die Hündin auf und hält sich mit den Vorderpfoten an den Lenden der Hündin fest. Nach dem Einführen des Geschlechtsteils setzt die Ejakulation ein. Auch die Venenpolster im Geschlechtsteil der Hündin schwellen nun an, wodurch die beiden Hunde für die Dauer des Deckakts regelrecht ineinander verkeilt sind. Das hat den Effekt, dass der Scheideneingang der Hündin dicht verschlossen ist.

Sobald das der Fall ist, steigt der Rüde ab und dreht sich mit seinem Hinterteil zur Hündin, wobei sie noch ineinander verkeilt bleiben. Diesen Vorgang, der in der Regel zwischen 10 und 30 Minuten dauert, nennt man „Hängen“. In Einzelfällen kann es aber auch deutlich länger (bis zu einer Stunde) oder aber auch kürzer (nur wenige Minuten) dauern. Während des Hängens sondert der Rüde das Prostatasekret ab, das zwar kaum Spermien enthält, allerdings dazu dient, die Samenzellen aus dem vorher abgespritzten Ejakulat weiter in die Gebärmutter zu spülen. Das erhöht die Chancen, Eizellen zu befruchten.

Der Akt endet erst, sobald die Geschlechtsteile der beiden Tiere wieder abschwellen und sie sich nach vollzogener Paarung wieder voneinander trennen können. Ob der Deckakt erfolgreich war und es zu einer Befruchtung gekommen ist, kann der Tierarzt frühestens nach drei Wochen prüfen. Dabei wird der Hormonspiegel im Blut gemessen und die Hündin per Ultraschall untersucht.

Schwangerschaft im Überblick

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Die Schwangerschaft dauert etwa 58 bis 68 Tage. Dabei kommt es zu einigen Veränderungen der Hündin – die meisten davon sind kurz vor der Geburt zu erkennen. Dazu gehören das Wachstum sowohl des Bauches als auch des Gesäuges, leichter Vaginalausfluss und häufig eine beginnende Milchsekretion. Außerdem wird die Hündin deutlich ruhiger und ihre Temperatur pendelt sich etwa eine Woche vor der Geburt auf 38°C ein.

Sicherheit geht vor – Darauf sollten Sie bei der Paarung achten

Christian Mueller

Insbesondere wenn es bei der Paarung um unerfahrene Hunde geht, ist als Hundehalter Acht zu geben. Denn der Deckakt ist nicht ungefährlich. So kann es beispielsweise zu Verletzungen kommen, wenn Hündinnen beim Hängen Angst bekommen und versuchen zu flüchten. Im Geschlechtsteil des Rüden befindet sich nämlich ein Knochen, der dabei brechen kann.

Überdies kann es passieren, dass der Hündin der Druck beim Deckakt unangenehm ist, sie mit den Vorderpfoten nach unten wegknickt und sich dabei verletzt. Des Weiteren gelingt es Rüden in seltenen Fällen nicht, ihren Penis wieder einzufahren, was zu Penispein – also extremen Schmerzen am Glied – führt. Daher sollten Sie als HundehalterIn während des Akts vorsichtshalber in der Nähe bleiben, um die Vierbeiner, falls nötig zu beruhigen und zu unterstützen.

Fazit

Zur richtigen Hundehaltung gehört ohne Frage auch das Thema der Paarung. Dabei ist einiges zu beachten, um nicht nur die Verletzungsgefahr beim Deckakt zu minimieren, sondern auch während der Schwangerschaft sowie nach der Geburt die richtigen Voraussetzungen zu schaffen, um die Gesundheit der Tiere sicherzustellen.

FAQ

Wann sind Hunde geschlechtsreif?

Bei Rüden beginnt die Pubertät in einem Alter von fünf bis acht Monaten. Hündinnen werden mit etwa sechs bis zwölf Monaten erstmals läufig.

Wann sind Hunde zuchtreif?

Die Zuchtreife erreichen Rüden im Alter von 12 bis 24 Monaten – je nach Rasse. Hündinnen erreichen erst mit ihrer zweiten Läufigkeit die maximale Fruchtbarkeit. Zu beachten sind außerdem die Vorschriften zum Mindestalter für die Paarung des jeweiligen Zuchtverbandes.

Wie lange sind Hündinnen schwanger?

Hündinnen sind etwa 58 bis 68 Tage, also ca. acht bis zehn Wochen, schwanger.

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