Startseite Hundewissen Rüde oder Hündin – Was passt am besten zu mir?

Rüde oder Hündin – Was passt am besten zu mir?

Die Entscheidung für einen Hund ist nicht immer ganz so leicht. Dabei gibt es nämlich eine Reihe an Faktoren zu beachten: darunter die Größe, die Felllänge und der Charakter, der sich je nach Hunderasse unterscheidet. Doch auch das Geschlecht spielt für viele eine wichtige Rolle. Inwiefern sich Vierbeiner in Bezug auf ihr Geschlecht unterscheiden, was bei der Wahl zu beachten ist und, ob ein Rüde oder eine Hündin besser zu Ihnen passt, erfahren Sie im Folgenden.

So unterscheiden sich Rüden und Hündinnen

dezy

Während Rüden häufig als rüpelhaft und schwer zu erziehen eingeschätzt werden, gelten Hündinnen hingegen als anhänglich und verschmust. Tatsächlich sind Hunde Individualisten und zeigen je nach Rasse unterschiedlich ausgeprägte Charaktereigenschaften. Dass alle Rüden bzw. Hündinnen eine bestimmte Eigenschaft besitzen oder ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen, stimmt also nicht. Wie wir Menschen unterscheidet sich der Charakter auch bei Vierbeinern von Tier zu Tier.

Allerdings gibt es einige geschlechtsspezifische Merkmale, die auf die Rollenverteilung im Rudel zurückzuführen sind. Demnach sind Rüden in der Regel dafür zuständig, das Revier zu verteidigen und zu markieren. Entsprechend neigen sie dazu, anderen Hunden gegenüber misstrauisch zu sein. Ebenso raufen sie insbesondere in der Pubertät gern mit anderen Artgenossen, was aber nicht unbedingt auf aggressives Verhalten hinweisen muss. Denn durch diese spielerischen Kämpfe lernen sie ihren Platz in der Rangordnung einzuschätzen und trainieren für den Ernstfall. Für Rüden mit dominantem Wesen sind eine gute Erziehung und Sozialisierung daher von grundlegender Bedeutung.

Obwohl Hündinnen häufig als verspielt und anhänglich eingeschätzt werden, sind es tatsächlich tendenziell die Rüden, die diese Eigenschaften mit sich bringen. Sie sind auch noch mit fortgeschrittenem Alter verspielt. Beim Spielen mit Kindern sehen sie diese als Raufkumpane, während Hündinnen auf der anderen Seite meist vorsichtiger mit ihnen spielen. Ein weiterer und vermutlich auch der größte Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Vierbeinern ist die Läufigkeit.

Läufige Hündin: Das sollten Sie wissen

Larissa Chilanti

Im Alter zwischen sechs und zwölf Wochen erreicht die Hündin ihre Geschlechtsreife. Der Zeitpunkt unterscheidet sich je nach Hunderasse. Zu diesem Zeitpunkt wird das Tier zum ersten Mal läufig. Dies dauert gleich mehrere Wochen an. Daraufhin folgt ein- bis zweimal im Jahr die Läufigkeit, die auch als Hitze bezeichnet wird. Diese Periode ist in verschiedene Phasen zu gliedern:

  • Vorbrunst (max. 10 Tage): Die Hündin markiert ihre Umgebung und verführt Rüden mit ihren Pheromonen. In einem Zeitraum von maximal zehn Tagen kündigt sie so die nahenden fruchtbaren Tage an und verliert dabei Blut. Während manche Fellnasen es sofort vom Boden lecken, kann bei anderen ein Läufigkeitsschutz sinnvoll sein.
  • Brunst (Hitze): Auch die Brunst dauert bis zu zehn Tage an. Sie wird durch den Eisprung eingeleitet und kann eine Herausforderung für Hundehalterinnen und -halter sein. Denn in dieser Zeit interessiert sich die Hündin für nichts anderes als Rüden. Setzen Sie beim Spaziergang daher am besten auf eine Schleppleine und lassen Sie sie nicht frei herumlaufen.
  • Scheinträchtigkeit: Ist die Hündin nach der Hitze nicht schwanger, kann es nach einigen Wochen zur Scheinträchtigkeit kommen. Meist verhalten sich die Vierbeiner unauffällig, zeigen Nestbautrieb oder lecken Kuscheltiere ab. Auch zu Milcheinschuss kann es kommen. Bei Verhaltensauffälligkeiten und übermäßigem Milcheinschuss, konsultieren Sie aber am besten Ihren Tierarzt.

Welches Geschlecht passt am besten?

RossHelen

Die Entscheidung für ein Geschlecht ist nicht einfach. Dabei sollten Sie sich aber nicht von den gängigen Vorurteilen beeinflussen lassen. Denn Charaktereigenschaften wie auch das Aussehen variieren von Rasse zu Rasse. Während Rüden als anhänglich, verspielt, rauflustig und dominant gelten, gibt es sicher auch Hündinnen bestimmter Rassen, welche diese Eigenschaften aufweisen. Das gilt genauso umgekehrt. Ein Großteil der Verhaltensmuster entsteht nämlich aus der Bindung mit sowie der Erziehung durch die Halterin bzw. den Halter.

Hündinnen sind tendenziell unabhängiger und liebevoller gegenüber Menschenkindern. Doch es gibt sicher auch Rüden, auf die diese Aussagen zutreffen. In der Regel sind weibliche Tiere einer Rasse allerdings tatsächlich kleiner als männliche Vierbeiner derselben Rasse, haben weniger Fell und sind leichter. Rüden sind zudem meist stärker und haben einen kräftigeren Körperbau als weibliche Artgenossen der gleichen Rasse. Weibchen auf der anderen Seite werden ein- bis zweimal im Jahr läufig, was Sie bei Ihrer Entscheidung ebenso berücksichtigen sollten.

Hat die Kastration Einfluss auf das Verhalten?

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Einige meinen, dass sich durch eine Kastration mögliche Herausforderungen umgehen lassen. Dies ist allerdings nur selten der Fall. Eine Kastration ist zudem ein ernst zu nehmender Eingriff und sollte nur aus gesundheitlichen Gründen, hohem Aggressionspotenzial oder überdurchschnittlichem Sexualtrieb in Betracht gezogen werden. Eine Kastration kann nämlich zum einen den Charakter des Hundes verändern, der dann unruhig und ängstlich wird, und zum anderen zu schneller Gewichtszunahme führen. Lassen Sie sich daher vorab ausführlich vom Tierarzt Ihres Vertrauens aufklären und nehmen Sie einen solchen Eingriff nicht auf die leichte Schulter. Zwar kann die Kastration durch den sinkenden Grundumsatz tatsächlich einen Vorteil bringen, jedoch führt eine solche nie automatisch zu einem gehorsamen Hund. Wichtig ist in jedem Fall eine konsequente, liebevolle Erziehung.

Hunde im Doppelpack – Welche Kombination passt am besten zusammen?

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Wer bereits einen Vierbeiner im Haushalt hat oder mit dem Gedanken spielt, gleich zwei Vierbeiner aufzunehmen, der fragt sich sicher, welche Kombination in Bezug auf das Geschlecht am sinnvollsten ist. Rüde und Hündin, zwei Rüden oder zwei Hündinnen? In den meisten Fällen gilt: Rüde und Hündin harmonieren besser als Paare des gleichen Geschlechts. Diese sehen sich oftmals als Konkurrenten und es kommt häufiger zu Konflikten. Doch die Ausnahme bestätigt die Regel. Denn es gibt auch Hundepaare gleichen Geschlechts, die hervorragend miteinander auskommen. Das ist vor allem der Fall, wenn die Tiere gemeinsam aufgewachsen sind.

Fazit:

Es gibt zwar wenige geschlechtsspezifische Charaktereigenschaften, die bei vielen Hunden zutreffen. Beispielsweise, dass Rüden meistens kräftiger gebaut sind als ihre weiblichen Artgenossen. Allerdings hängt die Art des Tieres zum Großteil auch von der Erziehung und der Haltung ab. So gibt es auch dominante, verspielte Hündinnen und unabhängige, liebevolle Rüden. Dieses Wissen und die Kenntnis über Wesenszüge verschiedener Hunderassen sollten Ihnen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

FAQ

Wie unterscheidet sich ein Rüde von einer Hündin?

Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Tendenziell sind Hündinnen unabhängiger, liebevoller gegenüber Menschenkindern und kleiner als ihre männlichen Artgenossen. Zudem werden sie läufig. Rüden hingegen gelten als anhänglicher, verspielter, rauflustiger und dominanter als Hündinnen.

Ich will zwei Hunde adoptieren, welches Geschlecht sollten Sie bestenfalls haben?

In den meisten Fällen gilt, dass Rüde und Hündin besser harmonieren als gleichgeschlechtliche Paare. Wachsen die Hunde gemeinsam auf, können sich aber auch Tiere des gleichen Geschlechts verstehen.

Kann eine Kastration das Verhalten eines Hundes verändern?

Ja. Hunde können unruhig sowie ängstlich werden und schneller an Gewicht zunehmen.

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