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Aggressive Hunde – Wertvolle Tipps für Haltung und Erziehung

Zuallererst lässt sich sagen, dass kein Hund aggressiv geboren wird. Hunde unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrem Charakter. So gibt es zwar Hunderassen, die einen höheren Beschützerinstinkt oder eine niedrigere Reizschwelle haben als andere, das macht sie aber nicht automatisch zu schlechten oder bösartigen Hunden. Die Erziehung spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie sich das Tier entwickelt. Aggressionen sind dabei jedoch kein erlerntes Verhalten, sondern finden auf emotionaler Ebene statt. Entsprechend hilft bei der Bekämpfung des aggressiven Verhaltens kein Training, sondern ausschließlich emotionale Unterstützung. Daher sehen wir uns im Folgenden an, wieso Hunde überhaupt aggressiv sind, wie aggressive Hunde zu halten sind und was bei der Erziehung zu beachten ist.

Aggressive Hunde – die Fragen des Beitrags im Überblick

  • Was sind die Gründe für Aggressionen beim Hund?
  • Welche Hunde gelten als besonders aggressiv?
  • Wie sieht es mit der Haltung von aggressiven Hunderassen aus?
  • Wie erkenne ich Aggressionen beim Hund?
  • Was ist bei der Haltung aggressiver Hunderassen zu beachten?
  • Wie reagiere ich am besten auf aggressive Hunde?

Was sind die Gründe für Aggressionen beim Hund?

Vasilii Aleksandrov Deutscher Schäferhund

Reagiert ein Hund aggressiv, liegt das meist daran, dass er sich in einer Situation unwohl, ängstlich oder nicht verstanden fühlt. Er zeigt aggressives Verhalten, um sich selbst zu schützen. Bei „Kommunikationsproblemen“ zwischen Herrchen bzw. Frauchen und Hund, neigen wir Menschen häufig zu Strenge und fordern Disziplin. Manchen Hunden ist jedoch nicht klar, wieso sie diszipliniert werden und distanzieren sich immer weiter.

Ein weiterer Grund für ein solches Verhalten sind traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit, die Angst beim Hund auslösen. Aber auch die falsche Erziehung oder eine missglückte bzw. fehlende Sozialisierung können dafür sorgen, dass sich der Hund aggressiv zeigt. Einige weitere Gründe für aggressives Verhalten sind:

  • Schmerzen
  • Stress
  • Ein unangemessener Jagdtrieb
  • Neurologische Krankheiten
  • Angststörungen
  • Tollwut

Welche Hunde gelten als besonders aggressiv?

Aneta Jungerova American Staffordshire Terrier

Recherchiert man nach aggressiven Hunden, stößt man ziemlich schnell auf den Begriff „Listenhunde“. Diese Liste führt Hunderassen auf, die ein erhöhtes – überwiegend genetisch bedingtes – Aggressionspotenzial besitzen. In vielen Fällen wurden diese Hunderassen speziell als Kampfhunde gezüchtet. Dabei gibt es keine offizielle Liste von Hunden, die bundesweit gilt, sondern jedes Bundesland entscheidet selbst, welche Hunderassen dort gelistet werden. Zu den Rassen, die am häufigsten als aggressiv eingestuft werden, gehören Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Pitbullterrier, Mastiffs, der Cano Corsos und Bordeaux Doggen.

Wie sieht es mit der Haltung von aggressiven Hunderassen aus?

Anaite American Staffordshire Terrier

Sofern Sie sich für die Anschaffung eines Listenhundes interessieren, sollten Sie sich im Vorhinein genaustens darüber informieren. Denn in der Regel ist die Haltung nur unter Einhaltung strenger Auflagen erlaubt. Dazu gehört zum einen, dass der Halter bzw. die Halterin volljährig ist und ein Führungszeugnis vorlegen kann, welches das Verantwortungsbewusstsein und die Vertrauenswürdigkeit beweist. Darüber hinaus muss eine Sachkundeprüfung durchgeführt werden und der Hund muss einen Verhaltenstest bestehen.

Wie erkenne ich Aggressionen beim Hund?

Volodymyr Plysiuk

Bereits vor dem Eintreten aggressiven Verhaltens gibt es einige Anzeichen, die auf solches schließen lassen. Bei gewöhnlichen Verhaltensweisen wie Gähnen, über die Schnauze lecken, sich schütteln und den Kopf wegdrehen, ist alles im grünen Bereich. Erste Signale dafür, dass sich der Vierbeiner unwohl fühlt, können folgende sein:

  • Aufgestelltes Rückenfell
  • Hochziehen der Lefzen
  • Knurren oder Bellen
  • Zähne fletschen
  • Einknicken der Hinterbeine
  • Ohren und Schwanz angelegt
  • Runder Rücken

Werden diese Warnzeichen nicht ernst genommen, erfolgt ein Angriff wie aus heiterem Himmel. Dabei schnappt der Hund in die Luft und es kann zu Bissen kommen – gehemmt oder ungehemmt. Um solch gefährliche Situationen zu verhindern, gilt es einige Regeln zu befolgen.

Was ist bei der Haltung aggressiver Hunderassen zu beachten?

Jan de Wild Pitbull-Terrier

Die falsche Erziehung geschieht in der Regel nicht aus Nachlässigkeit, sondern aus Unwissen. Während einige Besitzer ihre Haustiere bei aggressivem Verhalten bestrafen und versuchen, mit Strenge entgegenzuwirken, belohnen andere Besitzer ihren Hund – reden sanft auf ihn ein und streicheln ihn. Beides ist nicht zielführend, sondern verstärkt das negative Verhalten vielmehr. Die Körpersprache des Hundes richtig zu deuten, ist der erste Schritt, den Vierbeiner zu verstehen und angemessen zu reagieren. Dabei ist es wichtig, das aggressive Verhalten nicht zu ignorieren und den Hund gewähren zu lassen, sondern zu handeln. Der Hund sollte dabei weder belohnt noch diszipliniert werden.

Fachkundige Hundeerzieher kennen sich sehr gut mit diesen Problemen aus und wissen, wie Sie eine Bindung zu Ihrem Haustier aufbauen können und optimal mit ihm zusammenarbeiten, um an ein gemeinsames Ziel zu gelangen. Verständnis, ebenso wie gegenseitiges Vertrauen und Respekt sind die Grundlage dieses Prozesses. Wichtig ist es außerdem, den Grund für die Aggressionen zu erkennen und zu bekämpfen.

Wie reagiere ich am besten auf aggressive Hunde?

Victoria Antonova

Finden Sie sich in einer Situation wieder, in der Sie einem aggressiven Hund gegenüberstehen, ist es am besten, sich selbstsicher, aber ruhig zu verhalten. Laufen Sie unter keinen Umständen davon – das würde den Jagdtrieb des Tieres nur weiter anstacheln. Fuchteln Sie auch nicht mit den Armen, sondern bleiben Sie ruhig stehen. Achten Sie darauf, nicht frontal oder mit dem Rücken, sondern seitlich zum Hund zu stehen. Bringen Sie, wenn möglich, ein großes Objekt zwischen sich und den Vierbeiner. Wenden Sie zusätzlich Ihren Blick ab und verhalten Sie sich so unauffällig, wie Sie nur können. So ist es wahrscheinlich, dass der Hund schon bald das Interesse an Ihnen verliert und sich abwendet. Wenn auch das nicht hilft und der Hund sich zum Beißen bereit macht, bieten Sie ihm ein Ersatzobjekt, wie beispielsweise eine Tasche, zum Beißen an.

Fazit:

Hunde sind nicht von Natur aus aggressiv. Vielmehr gibt es eine Reihe von Ursachen, die zu aggressivem Verhalten führen – darunter Traumata, Angst oder Stress. Aggressionen lassen sich beim Hund leicht in der Körpersprache erkennen. Sie zeigen sich beispielsweise in aufgestelltem Rückenfell, im Fletschen der Zähne oder im Hochziehen der Lefzen. Von großer Bedeutung ist die richtige Erziehung und eine frühe Sozialisierung. Zudem haben wir in diesem Beitrag erklärt, wie Sie sich am besten gegenüber aggressiven Hunden verhalten. Dieses Wissen hilft Ihnen sicher dabei, in brenzligen Situationen angemessen zu reagieren.

FAQ

Welche Hunderassen werden als aggressiv eingestuft?

Zu den Rassen, die am häufigsten als aggressiv eingestuft werden, gehören Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Pitbullterrier, Mastiffs, Cano Corsos und Bordeaux Doggen.

Welche Warnsignale sprechen für aggressives Verhalten beim Hund?

Zu den Warnsignalen, die aggressives Verhalten ankündigen, gehören: Aufgestelltes Rückenfell, Hochziehen der Lefzen, Knurren oder Bellen, Zähne fletschen, Einknicken der Hinterbeine, Ohren und Schwanz anlegen und ein runder Rücken.

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