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Senioren Hunde und ihre Ernährung

Mit fortschreitendem Alter verändern sich die Bedürfnisse eines Vierbeiners. Und das betrifft nicht nur den Bewegungsdrang und die Gesundheit. So arbeitet beispielsweise auch der Stoffwechsel des Vierbeiners im Alter deutlich langsamer und der Hund verbraucht weniger Energie. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Ernährung, für die Sie als Halter verantwortlich sind. Damit Ihr Haustier auch als Senior gesund und vital bleibt, gilt es also, die Ernährung an die individuellen Bedürfnisse des Tieres anzupassen und ihm hochwertiges sowie leicht verdauliches Futter zur Verfügung zu stellen. Doch was ist dabei genau zu beachten? Und ist mein Hund überhaupt schon ein Senior? In diesem Beitrag gehen wir auf alles rund um Senioren Hunde und ihre Ernährung ein.

Ab wann gilt ein Vierbeiner als Senior?

Michal Ninger

Ob ihr Vierbeiner schon als Senior gilt oder nicht, hängt vor allem von der Größe des Hundes ab. Je nach Größe der Hunderasse variiert nämlich, wann die jeweiligen Altersphasen des Hundes beginnt. So gelten kleine Hunderassen erst ab etwa zehn Jahren als Senioren, während bei großen Rassen die Alterung schon mit sieben Jahren und bei Riesenrassen schon mit fünf Jahren beginnt. Um diese Zeit treten die ersten Veränderungen auf und die Anfälligkeit des Hundes für Krankheiten sowie die Empfindlichkeit für Stress steigen. Gleichzeitig sinkt die Leistungsfähigkeit und die Sinnesorgane werden schwächer. Entsprechend wird eine Umstellung des Futters für den Seniorenhund notwendig. Aber auch ein jährlicher Check-up beim Tierarzt ist zu empfehlen.

Gesundheitliche und körperliche Veränderungen: Darum benötigt Ihr Hund im Alter spezielles Futter

JPRFPhotos

Mit steigendem Alter verändern sich auch die Ansprüche des Hundes an seine Ernährung. Während Welpen beispielsweise viel Protein und Kohlenhydrate brauchen, um Kraft aufzubauen und ausreichend Energie für ihren großen Bewegungsdrang zu haben, sind Seniorenhunde ruhiger und häufiger von altersbedingten gesundheitlichen Einschränkungen betroffen.

So kommt es häufig zu Arthrose an den Gelenken oder Spondylosenbildung an der Wirbelsäule. Dadurch und durch den Verlust von Muskelmasse, wird der Vierbeiner ruhiger, was bedeutet, dass er sich weitaus weniger als noch in jungen Jahren bewegt. Das wiederum sorgt dafür, dass der Darm langsamer arbeitet und es vermehrt zu Verdauungsproblemen wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall kommt.

Darüber hinaus sind auch Zahnprobleme und das Schwächerwerden der Sinnesorgane keine Seltenheit bei ins Alter gekommenen Hunden. Dazu zählen schmerzhafte Zahnerkrankungen und der nachlassende Geruchs- und Geschmackssinn, die allesamt auf den Appetit des Vierbeiners schlagen. Daher frisst der Senior nur noch langsam und das schwächer werdende Immunsystem begünstigt Entzündungen der Maulhöhle wie auch Infekte.

Auch innere Organe wie Herz, Leber und Nieren leiden unter der Alterung und müssen entsprechend durch eine optimale Ernährung gestärkt werden. Im Zweifel sprechen Sie mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens.

Senioren Hunde Ernährung: Das sollten Sie beachten

Jaromir Chalabala

Wie gesagt, macht sich bei Vierbeinern etwa ab dem achten Lebensjahr eine Veränderung im Stoffwechsel bemerkbar. Dieser müssen Sie gerecht werden und daher die Ernährung auf hochwertiges Seniorenfutter umstellen. Dabei kommen viele auf die Idee, einfach die Menge des Futters anzupassen. Das ist allerdings keine gute Idee, denn die Zusammensetzung der verschiedenen Nährstoffe wie Eiweiß, Mineralstoffen und Vitamine sollte altersgerecht angepasst werden. Nur so kann das Verdauungssystem entlastet und das Immunsystem gleichzeitig unterstützt werden. Wie genau eine altersgerechte Ernährung aussieht, zeigen wir Ihnen im Folgenden.

Ausreichend Nährstoffe, aber weniger Kalorien

Seniorenhunde bewegen sich deutlich weniger als junge Hunde. Die reduzierte Aktivität hat zur Folge, dass der Vierbeiner bis zu 30 Prozent weniger Kalorien braucht. Ihm einfach weniger Futter zu geben, ist allerdings keine Lösung, denn dadurch würden nicht nur Kalorien, sondern auch Nährstoffe reduziert werden. Und gerade diese sind wichtig. Besonders hoch ist im Alter der Bedarf an Vitamin E, B-Vitaminen und Spurenelementen wie Zink. Dazu später mehr.

Weniger Eiweiß und leicht verdaulich

Auch Verdauungstrakt, Leber und Nieren sind im Alter belastet. Um diese nicht weiter zu strapazieren, sollten Sie großen Wert auf leicht verdauliches Futter legen. Dazu zählen hochwertige Eiweißquellen, gekochte und verarbeitete Kohlenhydrate sowie Fette als schnelle Energielieferanten. Beispiele für Eiweißquellen sind Muskelfleisch, Ei und Milcheiweiß. Dabei ist wichtig, auf eine bedarfsdeckende, aber nicht übermäßige Versorgung mit Eiweiß zu achten. Verzichten Sie zudem auf bindegewebsreiche Tierprodukte wie Innereien. Sie lassen sich nämlich nur schwer verdauen, bleiben lang im Darm und belasten entsprechend Leber sowie Nieren.

Diese Nährstoffe sind essenziell in Seniorenfutter

Während Protein und Kohlenhydrate nur in Maßen gefüttert werden sollten, haben Seniorenhunde einen erhöhten Bedarf an wertvollen Nährstoffen. Darunter folgende:

Nährstoff:Funktion:
Ballaststoffe und PräbiotikaUnterstützung einer gesunden Darmmotilität, Sattmacher, Erhalt einer gesunden Darmflora
ZinkFür die Fettverdauung, den Kohlenhydrat- und den Vitamin-A-Stoffwechsel, Erhalt eines gesunden Haut- und Haarwachstums, Erhalt eines gesunden Immunsystems
B-VitamineBeitrag zur natürlichen Funktion des Immunsystems und des Energiestoffwechsels
Essenzielle FettsäurenFür die gesunde Funktion des Herzens, für einen normalen Blutdruck, normale Funktion der Nervenzellen und des Sehvermögens

Für ältere Vierbeiner sind die genannten Bestandteile oftmals in Spezialfutter vorhanden. Füttern Sie ein ausgewogenes Alleinfutter, dann sollten Sie keine zusätzlichen Nährstoffe hinzufügen, ohne dies vorher mit Ihrem Tierarzt abgesprochen zu haben. Denn auch eine Überversorgung mit bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Wie sieht es mit Leckerlis aus?

Leckerlis sind im Alter an sich nicht verboten. Allerdings sollten Sie auf Leckerlis mit Zucker oder einem hohen Kohlenhydratanteil verzichten. Weiter gilt es bindegewebsreiche Kauartikel zu vermeiden, darunter Schweineohren oder Ochsenziemer. Besser eignen sich reine Fleisch-Leckerlis wie Trockenfleisch. Doch auch hier sollte die Menge nicht zu hoch sein, denn sie enthalten viel Protein und Phosphat. Noch besser sind verschiedene Gemüsesorten in Würfelform oder aber Sie nutzen einen Teil der abgewogenen Tagesration Futter als Belohnung.

Weitere Tipps für die Ernährung Ihres Seniorenhundes

Konstantin Tronin

Wasser ist das A und O

Aufgrund der reduzierten Wasseraufnahme bei Seniorenhunden, empfiehlt es sich, das Trockenfutter vorher mit etwas mehr Wasser aufzuweichen oder häufiger Nassfutter zu füttern. Vor allem in der warmen Jahreszeit sollten Sie auf eine höhere Wasseraufnahme achten. Durch das Aufweichen des Trockenfutters profitiert der Vierbeiner sogar doppelt, denn durch Zahnprobleme kann das Fressen häufig Schmerzen verursachen. Weiches oder aufgequelltes Futter macht die Ernährung für den Vierbeiner um einiges einfacher.

Füttern Sie kleine Portionen

Zudem erleichtern Sie Ihrem Haustier die Fütterung, wenn Sie ihm keine großen Portionen vorsetzen, sondern häufiger – bis zu viermal am Tag – aber dafür kleinere Portionen servieren. Zerkleinern Sie am besten zusätzlich das Futter in kleinere Stücke, sodass der Vierbeiner nicht viel kauen muss und sein Gebiss schonen kann.

Keine Knochen mehr

Zu guter Letzt sollten Sie Knochen vermeiden, wenn Ihnen etwas an der Gesundheit des Hundes liegt. Denn im Alter wird nicht nur der Darm träger, sondern auch der Kot härter. Die Knochenfütterung kann diese Beschwerden verschärfen und zu Verstopfungen, Verletzungen des Darmes oder Darmverschlüssen führen, die im schlimmsten Fall lebensgefährlich enden können.

Fazit:

Hundeernährung ist ein sehr wichtiges Thema, wenn es um die Gesundheit des Vierbeiners geht. Anders als Welpen sind Senioren Hunde weniger aktiv und benötigen somit auch weniger Eiweiß sowie Kohlenhydrate in ihrer Ernährung. Doch einfach die Futtermenge anzupassen, ist nicht die Lösung. Der Bedarf an Nährstoffen steigt sogar im Alter. Entsprechend ist es wichtig, dass Sie auf das richtige Verhältnis zwischen Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten und weiteren Nährstoffen und Spurenelementen achten. Im Zweifel lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten und erstellen Sie mit dessen Hilfe einen Fütterungsplan.

FAQ

Wie sieht eine richtige Ernährung für Senioren Hunde aus?

Eine richtige Ernährung für Senioren Hunde besteht aus einer altersgerechten Zusammenstellung von Eiweiß, Mineralstoffen, Vitaminen und wenig Kohlehydraten. Zudem sind besser kleinere aber häufigere Portionen zu servieren. Auch auf ausreichend Flüssigkeit ist zu achten.

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