Wie der Name schon verrät, wurden Hütehunde vor allem in der Vergangenheit eingesetzt, um Viehherden zusammenzuhalten und zu behüten. Heute finden sie hauptsächlich als Wach-, Begleit- oder Familienhund Einsatz. Sie gehören zu den ältesten anerkannten Hunderassen und zeichnen sich vor allem durch ihren Mut, ihre Intelligenz und ihre Ausdauer aus. Hütehunde sind für harte Arbeit gezüchtet worden. Entsprechend fühlen sie sich schnell unterfordert und langweilen sich recht schnell, sofern sie nicht genügend ausgelastet sind. Können Sie dem Vierbeiner nicht den aktiven Lebensstil, die Unterhaltung und Freiräume bieten, die er braucht, sollten Sie von einer Anschaffung absehen. Doch was genau sind nun Hütehunde und was macht sie aus?
Was sind Hütehunde eigentlich?
Hütehunde werden schon seit Jahrhunderten als fleißige und zuverlässige Arbeitstiere eingesetzt. Sie halten die Herde zusammen und verteidigen diese im Notfall auch vor Feinden. Hütehunde gehören laut FCI-Klassifizierung zur Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde. Dabei wird wiederum zwischen Schäfer- und Treibhunden unterschieden. Experten für Hütehunde würden hingegen noch genauer in Schäfer-, Treib-, Koppelgebrauchs- und Herdenschutzhunde unterteilen. Die Klassifizierung reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Hütehunde wurden als Arbeitstiere gezüchtet und bringen daher einige Eigenschaften mit, die speziell dafür von Bedeutung sind. So sind sie beispielsweise äußerst intelligent, lernbereit, wachsam und aktiv. Sie halten die Herde zuverlässig zusammen und sind dank ihres Mutes bereit, diese vor Feinden zu schützen. Anders als Treibhunde, die schon von weitem zu hören sind, arbeiten Hütehunde grundsätzlich ohne Bellen. Sie sind gehorsam, selbständig und haben einen feinen Instinkt sowie ein ausgeprägtes Schutzverhalten.
Spielen Sie mit dem Gedanken, einen Hütehund aufzunehmen, sollten Sie wissen, dass Hunderassen der FCI-Gruppe von Natur aus einen starken Willen zu arbeiten haben. Das heißt, der Vierbeiner benötigt viel Beschäftigung, da ihm sonst langweilig wird. Gut geeignet sind Hütehunde daher für aktive Halter, beispielsweise Hundesport-Fans. Die Vierbeiner werden je nach Hunderasse zwischen 34 und 91 Zentimeter groß und können 3 bis 50 Kilogramm auf die Waage bringen. Ihre Lebenserwartung liegt ebenfalls je nach Rasse bei 10 bis 18 Jahren.
Arten von Hütehunden
Hütehunde lassen sich in drei Arten unterteilen: Hüte-, Hirten- und Herdenschutzhunde. Reine Hütehunde behüten ihre Herde und halten die Tiere zusammen. Das schützt sie vor Fressfeinden, Unfällen und hält Ausreißer von der Flucht ab. Hütehunde ordnen sich dem Halter leicht unter, können auf der anderen Seite aber auch selbständig arbeiten. Herdenschutzhunde hingegen sind meist etwas größer, stämmiger und aktiver. Sie sorgen nicht nur dafür, dass die Herde zusammenbleibt, sondern schützen sie auch vor potenziellen Feinden wie Wölfen. Sie haben einen starken Schutzinstinkt und arbeiten überwiegend eigenständig, ohne direkte Anweisungen des Hundeführers. Zu guter Letzt sind Hirtenhunde eine Mischung aus beidem – Sie sind also wahre Allrounder.
13 Hütehunde im Portrait
- Australian Cattle Dog
- Australian Shepherd
- Beauceron
- Bergamasker Hirtenhund
- Border Collie
- Deutscher Schäferhund
- Komondor
- Kuvasz
- Mudi
- Puli
- Schipperke
- Tschechoslowakischer Wolfshund
- Welsh Corgi Pembroke
1. Australian Cattle Dog
Der aus Australien stammende Cattle Dog wird bis zu 51 Zentimeter groß und 24 Kilogramm schwer. Damit gehört er zu den mittelgroßen Hunden. Seine durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 15 Jahren. Er hat kurzes, dichtes Fell, was den Pflegeaufwand gering hält. Das Auslaufbedürfnis ist hingegen hoch. Er ist aktiv, arbeitsfreudig und loyal.
2. Australian Shepherd
Der Australian Shepherd gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Und das nicht nur als Hüte- und Wachhund, sondern auch als Familienhund. Das liegt nicht zuletzt an dem niedlichen Erscheinungsbild und dem kuscheligen Fell. Doch auch mit seiner hohen Intelligenz und Ausgeglichenheit gewinnt er Herzen. Er wird bis zu 58 Zentimeter groß und maximal 32 Kilogramm schwer, stammt – anders als der Name vermuten lässt – aus den USA und hat mittellanges Fell. Folgende Charaktereigenschaften beschreiben den Australian Shepherd: anhänglich, gutmütig, fürsorglich und aktiv.
3. Beauceron
Der Beauceron stammt aus Frankreich und hat kräftiges, kurzes, dickes Deckhaar. Das macht den Pflegeaufwand eher gering. Er erreicht eine Größe von maximal 70 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 45 Kilogramm. Seine Lebenserwartung liegt bei 10 bis 13 Jahren. Der Beauceron wird gern als Hirten- und Wachhund eingesetzt, eignet sich durch seine kinderliebe Art aber auch als Familienhund. Er ist zudem freundlich, ruhig, intelligent, fürsorglich und mutig. Dennoch vertraut er der Einschätzung seines Halters und übernimmt in der Regel nicht selbst die Führung.
4. Bergamasker Hirtenhund
Zotteliges, langes Fell, ein großer Kopf und Hängeohren – das zeichnet den italienischen Bergamasker Hirtenhund aus. Er wird hauptsächlich als Schutz-, Wach- und Hütehund, aber auch als Begleithund eingesetzt. Denn er ist nicht nur wachsam und entschlossen, sondern auch intelligent, ausgeglichen und geduldig. Als Familienhund eignet er sich allerdings weniger. Er ist zwar verspielt, aber vor allem auch temperamentvoll. Er hat seinen eigenen Kopf, ist willensstark und hinterfragt somit oft Befehle, die für ihn keinen Sinn ergeben.
5. Border Collie
Der aus Großbritannien stammende Border Collie wird bis zu 56 Zentimeter groß und bringt bis zu 20 Kilogramm auf die Waage. Er hat eine Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren und wird gern als Rettungs-, Hüte- oder Katastrophenhund eingesetzt. Durch seine kinderfreundliche Art eignet er sich aber auch als Familienhund. Er hat dichtes Fell, der Pflegeaufwand ist aber nicht überdurchschnittlich hoch. Vierbeiner dieser Rasse sind intelligent, aufgeschlossen, aufmerksam, energiegeladen und ausdauernd.
6. Deutscher Schäferhund
Der Deutsche Schäferhund wird bekanntermaßen gern als Polizei- und Rettungshund eingesetzt. Aber auch als Assistenz- und Therapiehund macht er eine gute Figur. Denn er ist nicht nur intelligent und agil, sondern auch gütig und sanft. Er wird bis zu 65 Zentimeter groß, bis zu 40 Kilogramm schwer und hat eine Lebenserwartung von 7 bis 12 Jahren. Er ist zwar wenig sozial, dafür aber kinderfreundlich, was ihn auch als Familienhund beliebt macht. Seinen Arbeitswillen und Bewegungsdrang müssen sie auslasten, da der Vierbeiner sonst zu Verhaltensauffälligkeiten neigt.
7. Komondor
Der Komondor gehört mit seinen maximal 80 Zentimeter ohne Frage zu den größeren Hunden in unserer Übersicht. Er wird bis zu 60 Kilogramm schwer und hat eine Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren. Er stammt aus Ungarn, hat weißes, langes Fell und ist somit aufwändig in der Pflege. Folgende Charaktereigenschaften beschreiben den Komondor: Er ist anhänglich, freundlich, sanft, ruhig, unabhängig und furchtlos.
8. Kuvasz
Der ebenfalls aus Ungarn stammende Kuvasz wird bis zu 75 Zentimeter groß, bis zu 52 Kilogramm schwer und bis zu 12 Jahre alt. Trotz seiner hohen Intelligenz und Unabhängigkeit zeigt er sich fürsorglich, geduldig und loyal. Daher eignet er sowohl als Wach- als auch als Familienhund.
9. Mudi
Der Mudi gehört mit seinen 47 Zentimetern zu den mittelgroßen Hunderassen, bringt bis zu 13 Kilogramm auf die Waage und wird bis zu 15 Jahre alt. Er hat einen robusten Körper, ist energiegeladen sowie intelligent und benötigt entsprechend sowohl körperliche als auch geistige Auslastung. Er ist zudem klug, neugierig, lernbereit, mutig und eigenständig. Trotz seiner Ausdauer bei der Arbeit ist der Mudi feinfühlig und loyal. Entsprechend verbringt er sehr gern Zeit mit seinen Bezugspersonen.
10. Puli
Auch der Puli gehört zur FCI-Gruppe 1 und damit zu den Hütehunden. Der fast schon quadratische Körperbau und besonders das dichte Haarkleid aus grobem Deckhaar sind sein Markenzeichen. Er wird bis zu 44 Zentimeter groß, 15 Kilogramm schwer und hat eine Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren. Wie auch schon der Kuvasz und der Komondor stammt er aus Ungarn und hat durch sein agiles, energiegeladenes Wesen ein hohes Auslaufbedürfnis. Damit eignet er sich bestens als Wach- und Hütehund. Dank seiner gehorsamen, treuen, intelligenten und loyalen Art macht er aber auch als Familien- und Begleithund eine gute Figur.
11. Schipperke
Mit seinen 33 Zentimetern gehört der Schipperke zu den kleineren Hunderassen. Er stammt aus Belgien und hat eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren. Der furchtlose, agile, unabhängige Vierbeiner wird gern als Wach-, aber auch als Familien- oder Begleithund eingesetzt, da er ebenso zuversichtlich und treu ist. Sein hohes Auslaufbedürfnis sucht seinesgleichen. Daher passt der Schipperke gut zu Ihnen, wenn Sie auch selbst gern aktiv sind oder dem Vierbeiner zumindest genügend Auslauf bieten können, beispielsweise im eigenen Hof oder Garten.
12. Tschechoslowakischer Wolfshund
Wie der Name schon verrät, stammt der Tschechoslowakische Wolfshund aus der ursprünglichen Tschechoslowakei. Erst seit 1999 wird er offiziell als Hunderasse der Gruppe 1 anerkannt. Seine Größe liegt bei maximal 60 Zentimetern, sein Gewicht bei bis zu 65 Kilogramm und seine Lebenserwartung zwischen 12 und 15 Jahren. Er hat gerades, dicht anliegendes Fell, was den Pflegeaufwand gering macht. Der Wolfshund wird hauptsächlich als Dienst-, Wach- und Begleithund eingesetzt, ist aber auch kinderfreundlich. Folgende Charaktereigenschaften beschreiben ihn am besten: aktiv, aufgeschlossen und mutig.
13. Welsh Corgi Pembroke
Der britische Welsh Corgi Pembroke gehört mit seinen maximal 30 Zentimetern zu den kleineren Hunderassen. Sie erkennen ihn an seinen spitzen Ohren, dem langen Rücken und den kurzen Beinen. Er hat eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren und eignet sich hervorragend als Familien- und Begleithund. Das mittellange Fell ist leicht in der Pflege. Auf den Charakter bezogen beschreiben ihn folgende Eigenschaften am besten: verspielt, freundlich, aktiv, fürsorglich, mutig und ausdauernd.
Fazit
Hütehunde wurden gezüchtet, um Viehherden zusammenzuhalten und sie vor potenziellen Gefahren zu schützen. Es gibt zahlreiche verschiedene Hunderassen, die unter die FCI-Klassifizierung der Gruppe 1 (Hütehunde) fallen. Sie zeichnen sich grundsätzlich durch ihren großen Mut, eine hohe Intelligenz und einen ebenso hohen Bewegungsdrang aus. Einige von ihnen eignen sich durch ihre fürsorgliche, loyale und kinderliebe Art aber auch als Familienhunde.
FAQ
Folgende Hunderassen sind Hütehunde: Australian Cattle Dog, Australian Shepherd, Beauceron, Bergamasker Hirtenhund, Border Collie, Deutscher Schäferhund. Komondor, Kuvasz, Mudi, Puli, Schipperke, Tschechoslowakischer Wolfshund und Welsh Corgi Pembroke.