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Wie viele Hunderassen gibt es? Die einzelnen FCI Gruppen

Weltweit gibt es etwa 500 Millionen Haushunde und fast ebenso viele Straßenhunde, Tierheimhunde sowie Hinterhof-Hunde. Dass die Anzahl an existierenden Hunderassen auch entsprechend hoch sein muss, ist klar. Aber wie viele Hunderassen gibt es? Um genau zu sein, sprechen wir von über 1.000 Hunderassen. Laut dem größten Verband der Hundezüchter gibt es aber nur 369 anerkannte Hunderassen. Während davon gerade mal 355 Hunderassen endgültig von den Verbänden anerkannt sind, gibt es für die restlichen Übergangsvorschriften. Wer für die Anerkennung zuständig ist und welche verschiedenen Rassengruppen es gibt, erklären wir in diesem Beitrag.

FCI Hunderassen im Überblick

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Für die Anerkennung von Hunderassen ist die Fédéracion Cynologique Internationale, kurz FCI zuständig. Sie ist der weltweit größte kynologische Dachverband. Die Kynologie beschreibt die Lehre von Rassen, Zucht, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten unserer Haushunde. Bei der Festlegung der Rassestandards spielen zum einen körperliche Merkmale wie Körperbau, Kopf-, Augen- wie Ohrenform, Länge der Rute und das Fell eine wichtige Rolle. Doch auch weitere Eigenschaften, wie das Wesen, die Erziehbarkeit und rassebedingte Krankheiten sind relevant. Die Hunderassen werden von der FCI in insgesamt 10 unterschiedlichen Gruppen eingeteilt. Die 10 Gruppen lassen sich wiederum in verschiedene Sektionen differenzieren. Hier eine Übersicht:

  • Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde
  • Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
  • Gruppe 3: Terrier
  • Gruppe 4: Dachshunde
  • Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
  • Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
  • Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
  • Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
  • Gruppe 10: Windhunde

Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde

Hüte- und Treibhunde sind – wer hätte es gedacht – dazu bestimmt, Nutztiere zu hüten oder zu treiben. Sie sind aufmerksam, haben einen nur leicht ausgeprägten Jagdinstinkt und arbeiten sehr eng mit dem Menschen zusammen. Ihre Herkunft kann sehr unterschiedlich sein. Einige Beispiele für Hunderassen dieser Gruppe sind der Deutsche Schäferhund, der Komondor und der Australian Shepherd.

Gruppe 2: Pinscher, Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhund

Hunde der zweiten Gruppe eignen sich dank ihres ausgeprägten Schutztriebs hervorragend, um Haus und Hof zu bewachen. Während Pinscher und Schnauzer auch als Ratten- und Mäusejäger gelten, werden Molosser und Sennenhunde gern auch als Arbeitshunde eingesetzt. Beispiele für Tiere dieser FCI-Gruppe sind der Deutsche Pinscher, der Dobermann und der Appenzeller Sennenhund.

Gruppe 3: Terrier

Terrier sind klassische Jagdhunde. Kleinere Exemplare wurden als Rattenfänger eingesetzt, und die größeren Artgenossen zur Jagd von Füchsen und Dachsen. Doch es gibt auch Terrier, die größere Raubtiere wie Bären jagen. Unterteilt wird die Gruppe in vier Sektionen: hochläufige, niederläufige und bullartige Terrier sowie Zwergterrier. Einige Beispiele sind der Border Terrier, der Bull Terrier und der Jack Russell Terrier.

Gruppe 4: Dachshunde

Dachshunde sind auch als Dackel oder Teckel – eine Mischung aus Terrier und Dackel – bekannt. Auch sie haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt und jagen Wild, das in Bauten lebt, darunter Kaninchen und Dachse. Hunderassen werden in dieser Gruppe folgendermaßen unterschieden: Standard, Zwerg sowie Kaninchen und das jeweils mit Langhaar, Rauhaar oder Kurzhaar.

Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

Spitze können verschiedene Herkünfte haben, die vom asiatischen Raum bis nach Europa reichen. Hunde vom Urtyp hingegen sind bis heute sehr eigenständig und ursprünglich geblieben. Beispiele für Vierbeiner dieser Gruppe sind der Deutsche Spitz, der Karelische Bärenhund und der Eurasier.

Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

Tiere dieser Gruppe finden vor allem Einsatz in der Jagd, denn sie spüren ihre Beute über deren Fährten auf. Laufhunde jagen gern in der Meute, mit lautem Gebell. Schweißhunde arbeiten wiederum sehr leise und am liebsten allein. Zu dieser Gruppe gehören der Beagle, der Dalmatiner, die Tiroler Bracke und der English Foxhound.

Gruppe 7: Vorstehhunde

Vorstehhunde werden ebenfalls gern bei der Jagd eingesetzt. Ähnlich wie Schweißhunde, gehen sie dabei äußerst ruhig vor, fangen das Wild aber nicht, sondern verharren bewegungslos, während die Schnauze in Richtung Wild zeigt. So weiß der Jäger, wo er Ausschau halten muss. Beispiele sind der Pudelpointer, der English Pointer und der Deutsch Drahthaar.

Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde

Zwar gelten alle Vierbeiner dieser Gruppe als Jagdhunde, allerdings haben sie unterschiedliche Einsatzgebiete. Der Apportierhund zum Beispiel bringt geschossenes Wild zum Jäger. Ein Wasserhund hingegen eignet sich bestens für die Jagd im oder am Wasser. Hunderassen der Gruppe 8 sind z.B. der Barbet oder der English Cocker Spaniel. Auch der Golden Retriever und der Labrador Retriever gehören als zwei der beliebtesten Hunderassen überhaupt zu dieser Gruppe.

Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

Gesellschafts- und Begleithunde sind keine neumodische Erscheinung. Es gab sie bereits auf alten Königshofen. Zu ihnen gehören beispielsweise Malteser, Pudel und der Chihuahua.

Gruppe 10: Windhunde

Windhunde haben eine sehr auffällige, schlanke Erscheinung. Das macht sie zu blitzschnellen Sprintern. Die hochläufigen Vierbeiner haben sich als Sichtjäger auf Fluchttiere spezialisiert. Dazu gehören der irische Wolfshund, der Greyhound, der Saluki und der Barsoi.

Nicht anerkannte Hunderassen

Tanya Consaul Photography

Wie eingangs erwähnt, sind von den über 1.000 Hunderassen gerade mal rund 350 endgültig anerkannt. Entsprechend gibt es zahlreiche Hunderassen, die uns zwar bekannt sind, allerdings nicht offiziell von der FCI anerkannt sind. Darunter fallen zum Beispiel folgende:

  • Altdeutscher Schäferhund
  • Amerikanische Bulldogge
  • American Pitbull Terrier
  • Alaskan Husky
  • Goldendoodle
  • English Coonhound
  • Bolonka Zwetna
  • Catahoula Bulldog
  • Elo
  • Silken Windsprite

Abstammung: Woher kommen Hunde eigentlich?

OlgaOvcharenko

Alle existierenden Hunderassen stammen mehr oder weniger entfernt vom Wolf ab. Dabei besteht und entwickelt sich die Beziehung zwischen Mensch und Hund bereits seit über 40.000 Jahren. Dies begründet das andersartige Erscheinungsbild und das unterschiedliche Verhalten der Vierbeiner. Auf verschiedenen Kontinenten haben sich Hunderassen unabhängig voneinander an die jeweiligen Bedingungen angepasst. Da einige Tiere ihre Heimatländer verlassen haben, um neue Gefilde zu entdecken, entstanden mit der Zeit immer wieder neue Kreuzungen. So entstanden letzten Endes die uns heute bekannten Hunderassen.

In der Geschichte der Vierbeiner ist jedoch ein ganz bestimmtes Datum von besonderer Bedeutung: der 22. Mai 1911. Denn an diesem Tag wurden in Paris erstmals offizielle Rassestandards von den Gründungsmitgliedern der FCI festgehalten – und das unter Berücksichtigung der Kynologie und des Wohlergehens der Hunde.

Fazit:

Das Wissen, wie viele Hunderassen es auf der Welt gibt, ist zwar trivial, aber gleichzeitig hochinteressant. Insgesamt soll die Anzahl nämlich bei über 1.000 Hunderassen liegen. Davon sind allerdings nur rund 350 von der FCI anerkannt. Darüber hinaus befinden sich aktuell auch einige Rassen auf der Warteliste und es gibt immer wieder welche, die von der Liste gestrichen werden. Die Anzahl ist also nicht fix, sondern ändert sich ständig. Die beste Übersicht erhält man, wenn man die 10 FCI Gruppen betrachtet. Darunter finden sich Hunderassen vom Terrier über Hüte- und Treibhunde bis hin zu Gesellschafts- und Begleithunden.

FAQ

Wie viele Hunderassen gibt es?

Es gibt 369 anerkannte Hunderassen. Insgesamt gibt es jedoch über 1000 Hunderassen.

Woher kommen Hunde?

Alle Hunde stammen mehr oder weniger vom Wolf ab.

Wie viele FCI Gruppen gibt es?

Es gibt 10 verschiedene Gruppen, denen die einzelnen anerkannten Rassen zugewiesen werden können.

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