Startseite Hundewissen Hund hechelt stark – Ab wann ist ein Besuch beim Tierarzt nötig?

Hund hechelt stark – Ab wann ist ein Besuch beim Tierarzt nötig?

Während Hecheln beim Vierbeiner in der Regel kein Grund zur Sorge ist, kann es auch einige ernst zu nehmende Ursachen haben. Hechelt Ihr Hund stark und es treten gleichzeitig weitere Symptome auf, sollten Sie lieber den Tierarzt Ihres Vertrauens aufsuchen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, welchen Grund das Hecheln beim Hund hat, wie viel Hecheln normal ist und wann Sie einen Tierarzt zur Rate ziehen sollten.

Warum hechelt mein Hund überhaupt?

Hecheln ist zunächst ein ganz normales Verhalten bei Hunden. Vierbeiner besitzen kaum Schweißdrüsen, ihnen fehlt daher die Fähigkeit zum Schwitzen. Demnach müssen sie sich anders abkühlen. Ein Hund atmet durch die Nase ein und durch das Maul ganz flach wieder aus. Das resultiert in einem Hecheln, das aber nicht mit dem Hyperventilieren gleichzusetzen ist, sondern die Verdunstungskälte durch den andauernden Luftzug erhöht. Grundsätzlich dient das Hecheln also dazu, dass der Vierbeiner nicht überhitzt.

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Daher ist das Hecheln vor allem nach großer Anstrengung, hohen Temperaturen und auch nach emotionaler Aufregung ganz wichtig. Denn durch ihre Atemfrequenz können Fellnasen den Grad der Abkühlung aktiv beeinflussen. Ebenso wichtig ist aber auch regelmäßiges und ausreichendes Trinken, um einen Kreislaufzusammenbruch durch Flüssigkeitsmangel zu vermeiden. Auch der Körperbau, die Größe und die Rasse haben Einfluss auf die Stärke des Hechelns. Kleine Hunde beispielsweise können ihre Temperatur leichter regulieren und hecheln somit weniger stark und seltener als große Vierbeiner. Zudem neigen kurzköpfige Hunderassen, darunter Möpse, Bulldoggen und Pekinesen, zu stärkerem Hecheln.

Welche Ursachen kann zu starkes Hecheln haben?

Mary Swift

Dass Vierbeiner hecheln, um ihre Körpertemperatur zu regulieren, wissen wir nun. Hechelt Ihr Haustier aber auch ohne erkennbaren Grund – das heißt in entspannten Situationen und ohne Anstrengung – sollten Sie sein Verhalten genaustens beobachten und gegebenenfalls Ihren Tierarzt aufsuchen. Denn hinter dem Hecheln könnte dann tatsächlich eine ernsthafte Erkrankung stecken, die zunächst nicht bemerkbar ist. Einen Experten sollten Sie auch aufsuchen, wenn weitere Symptome, wie zum Beispiel Husten, Fieber und Erbrechen, hinzukommen. Hier einige ernstzunehmende Ursachen, die nicht gewöhnliches Hecheln haben kann:

  • Angst und Stress
  • Schmerzen
  • Herzprobleme
  • Kreislaufschwäche und Anämie
  • Verengung der oberen Atemwege
  • Infektion
  • Magendrehung oder Vergiftung
  • Hitzschlag
  • Übergewicht

Angst und Stress

Ein möglicher Grund für starkes Hecheln ist Angst und Stress. Damit gehen Symptome wie häufiges Gähnen, unruhiges Verhalten, Winseln und Zittern einher. Oftmals tritt dieses verhaltensbedingte Hecheln bei Feuerwerk, Autofahrten oder dem Besuch beim Tierarzt auf. Versuchen Sie in solchen Fällen, die Situation zu entschärfen. Außerdem können Sie die Unterstützung von einem professionellen Hundetrainer in Anspruch nehmen.

Schmerzen

Hunde sind in der Regel nicht wehleidig und schaffen es gut, Schmerzen zu verbergen. Erste Anzeichen können allerdings unruhiges Verhalten und Hecheln sein. Kommen Erschöpfung, Bewegungsunlust und Erbrechen als weitere Symptome hinzu, weist das auf Schmerzen als Ursache hin.

Herzprobleme

Erbringt das Herz nicht mehr seine volle Pumpleistung, kann der Körper des Vierbeiners nicht mehr jede Zelle mit ausreichend Sauerstoff versorgen. Dabei kann auch die Lunge negative Folgen davon tragen, nämlich dann, wenn sich Flüssigkeit im Lungengewebe anreichert. Deutlich werden solche Herz- und Lungenprobleme durch vermehrtes Hecheln, Husten, Würgen, Antriebslosigkeit und blasses oder bläuliches Zahnfleisch. Zu den Hunderassen, die häufig unter Herzproblemen leiden, gehören der Dackel, der Pudel und der Chihuahua.

Kreislaufschwäche und Anämie

Symptome wie starkes Hecheln und blasse Schleimhäute sind einerseits ein Hinweis auf eine Kreislaufschwäche, deuten andererseits aber auch auf Anämie, das heißt Blutarmut, hin. Dabei hat die Fellnase zu wenig rote Blutkörperchen und ihre Belastbarkeit sinkt. Denn die roten Blutkörper sind für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Infolge eines Mangels wird den Zellen nicht ausreichend Sauerstoff zugeführt.

Verengung der oberen Atemwege

Eine typische Ursache für Hecheln, vor allem bei kurzköpfigen Hunden wie dem Mops und der Bulldogge, ist eine Verengung der oberen Atemwege. Dies zeigt sich aber nicht nur im Hecheln, sondern auch beim Schnarchen im Schlaf.

Infektionen

Auch Infektionen können der Grund für ungewöhnliches Hecheln sein. Dass es sich um eine Infektion handelt, ist sehr wahrscheinlich, wenn das Hecheln in Kombination mit Fieber auftritt. Hier sollten Sie unbedingt Ihren Tierarzt aufsuchen, da erhöhte Temperaturen sogar lebensbedrohlich werden können. Anders als beim Menschen spricht man bei Hunden aber erst ab 39 °C von Fieber. Gefährlich wird es ab 41 °C.

Magendrehung und Vergiftung

Symptome wie Hecheln, Unruhe, vermehrter Speichelfluss sowie blasse Schleimhäute lassen auf eine Magendrehung oder eine Vergiftung schließen. Beides kann lebensbedrohlich sein und sollte entsprechend umgehend von einem Tierarzt behandelt werden. Während bei einer Vergiftung langfristige Folgeschäden und sogar der Tod drohen können, wenn nichts dagegen unternommen wird, ist auch der Verlauf einer Magendrehung nicht weniger dramatisch. Denn die drohende Abschnürung der Blutgefäße sowie des Magenein- und -ausgangs sorgen dafür, dass Verdauungsgase nicht entweichen können. Daraufhin bläht sich der Magen der Fellnase auf und es können auch andere Organe geschädigt werden. Eine sofortige Operation ist daher keine Seltenheit. Häufige Symptome neben dem Hecheln sind Erbrechen, Unruhe, Apathie, Zittern, veränderte Pupillen und ein veränderter Puls.

Hitzschlag

Auch ohne viel körperliche Aktivität kann der Hund bei hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum einen Hitzschlag erleiden. Ein solcher macht sich durch starkes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, Apathie, Krämpfe sowie Gleichgewichtsstörungen bemerkbar. Dabei wird der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen, denn er verliert zunehmend Flüssigkeit, das Blut konzentriert sich und kann nicht mehr so schnell fließen. Das Herz muss entsprechend mehr leisten und es kann zu starken Kreislaufproblemen kommen, bis hin zur Bewusstlosigkeit oder zum Schock. Ein Hitzschlag ist also ein lebensbedrohlicher Notfall und sollte immer sofort behandelt werden.

Übergewicht

Auch Übergewicht kann den Organismus belasten, die Bewegungsfähigkeit des Vierbeiners beeinträchtigen und entsprechend zu vermehrtem Hecheln führen. Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Arthrose, Diabetes und Herzprobleme kommen auch vor. Daher sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und besprechen, wie Sie das Gewicht Ihres Lieblings auf ein normales Niveau bringen können.

Weitere Ursachen

Hecheln kann jedoch auch weitere Ursachen haben, darunter innere Erkrankungen wie Diabetes, das Cushing-Syndrom oder allergische Reaktionen. Sind Sie sich unsicher, welche der genannten Ursachen es sein könnte, gehen Sie auf Nummer sicher und lassen Sie Ihren Vierbeiner beim Tierarzt Ihres Vertrauens durchchecken.

Fazit:

Hunde hecheln von Natur aus. Da sie kaum Schweißdrüsen besitzen, können sie dadurch ihre Körpertemperatur regulieren. Besonders stark hechelt ein Hund bei körperlicher Anstrengung und hohen Außentemperaturen. Doch auch einige Erkrankungen haben das vermehrte Hecheln als Symptom. Dieses Wissen, macht es Ihnen leichter, in bestimmten Situationen angemessen zu reagieren und die Gesundheit Ihres Haustiers sicherzustellen.

FAQ

Warum hechelt mein Hund stark?

Neben normalem Hecheln kann ungewöhnliches Hecheln folgende Ursachen haben: Angst und Stress, Schmerzen, Herzprobleme, Kreislaufschwäche und Anämie, Verengung der oberen Atemwege, Infektion, Magendrehung oder Vergiftungen, Hitzschlag und Übergewicht.

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