Als Jagdhund gezüchtet, findet der Rauhaardackel immer häufiger seinen Weg in Familien. Zwar heißt er Dackel und sieht auch so aus wie einer, er ist jedoch eigentlich ein Terrier-Typ, der speziell zur Jagd gezüchtet wurde. Mit seinen kurzen Beinen und seinem langen Rumpf gelangt er ohne Probleme unter den Erdboden und kann dort Beute aufscheuchen. Aber was genau macht den Rauhaardackel so besonders, welche Charaktereigenschaften zeichnen ihn aus und wie steht es um die Gesundheit des Vierbeiners?
Rauhaardackel Steckbrief – Das Wichtigste in Kürze
Der Rauhaardackel zählt mit seinen 35 Zentimetern zu den Mini-Hunderassen. Er hat kurze, aber muskulöse Vorderbeine, eine breite Brust sowie einen langen Rücken und wird daher von den Amerikanern gern auch Sausage Dog genannt. Seine Lebenserwartung liegt bei 12 bis 15 Jahren und ausgewachsen bringt er ein Gewicht von bis zu 12 Kilogramm auf die Waage. Auffällig sind zudem seine buschigen Augenbrauen, sein Bart und das Rauhaar am Behang im Vergleich zum sonst kurzen Fell. Dieses kann verschiedene Farben haben, von hell- bis dunkelsaufarben, und ist – wie der Name schon verrät – eher rau.
Um noch etwas aufzuklären: Am berühmt-berüchtigten Dackelblick ist tatsächlich etwas dran! Denn gegenüber dem Wolf als Vorfahren hat der Dackel einen Augenmuskel mehr, mit welchem er Herzen schmelzen lässt.
Wissenswertes zur Geschichte des Rauhaardackels
Der Dackel gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt. Im 15. Jahrhundert wurde ihre Existenz in Deutschland erstmals dokumentiert. Zudem gibt es bereits Überlieferungen in Kunstwerken aus der Antike, die noch viel älter sind. Doch erst 1879 legte man den deutschen Rassestandard fest. In den USA und Großbritannien war die Hunderasse besonders im 19. Jahrhundert sehr beliebt. Dort wurden sie hauptsächlich als Jagdhund eingesetzt, was den ausgeprägten Jagdinstinkt befriedigte. Durch das Kreuzen mit Terriern entstand schließlich der Rauhaardackel, auch als Dachshund oder Teckel bezeichnet.
Das zeichnet den Charakter des Teckels aus
Der Rauhaardackel gilt als ausgeglichen und freundlich. Gleichzeitig hat er als Jagdhund aber ein sehr eigenständiges, mutiges und selbstbewusstes Wesen. Entsprechend benötigen sie auch eine liebevolle und geduldige, aber konsequente Erziehung. Er lässt sich zwar gut erziehen und führen, unterwürfig ist er aber nicht. Aufgrund seines Jagdinstinkts kann es zu Problemen mit anderen Haustieren kommen. Um solche zu vermeiden, sollte die Sozialisierung schon so früh wie möglich stattfinden. Sie bauen eine sehr enge Bindung zur Familie auf, verhalten sich Fremden gegenüber allerdings zurückhaltend.
Er ist der perfekte Gefährte auf der Jagd, kann schnell rennen und stellt sich geschickt an auf verschiedenen Untergründen. Daher wird er auch heute noch gern als aktiver Jagdhund eingesetzt. Darüber hinaus macht er aber auch als Begleithund eine tolle Figur. Als Anfängerhund kann er sich unter Umständen eignen – sofern Sie viel Hundeverstand, Geduld und Hartnäckigkeit mitbringen. Und auch, wenn Tiere dieser Rasse grundsätzlich mit Kindern auskommen, sollten sie nie zusammen allein gelassen werden. Viel mehr bedarf es einer gewissen Erziehung und Respekt auf beiden Seiten. Ansonsten gibt es bei der Haltung nicht viel zu beachten. Der Rauhaardackel fühlt sich sowohl in einer kleinen Wohnung als auch auf dem Land wohl. Das Treppensteigen sollte allerdings vermieden werden.
Gesundheit ist das A und O: das sollten Sie über Bewegung, Ernährung und Pflege wissen
Häufige Gesundheitsprobleme beim Dackel sind aufgrund ihres langen Rückens auf die Wirbelsäule zurückzuführen. Außerdem neigen Hunde dieser Rasse auch zu Herzerkrankungen, Dackellähme, Epilepsie, rheumatischen Erkrankungen und Augenproblemen. Daher sollten Sie Ihren Liebling regelmäßig beim Tierarzt untersuchen lassen.
Da er als Jagdhund gezüchtet wurde, hat der Rauhaardackel einen ausgeprägten Bewegungsdrang und eine große Ausdauer. Dafür eignen sich vor allem lange Spaziergänge und Ausflüge in die Natur. Hunde dieser Rasse haben einen hohen Grundstoffwechsel, weshalb sie sehr viel Energie benötigen. An seine Ernährung stellt der Teckel keine besonderen Ansprüche. Damit er sich nicht überfrisst, sind allerdings mehrere kleine Mahlzeiten jeden Tag angemessen. Die richtige Größe des Futters sorgt zudem dafür, dass der Vierbeiner ordentlich kaut. So kann sich das Verdauungssystem optimal einstellen. Um des Weiteren Probleme wie Dackellähme zu vermeiden, achten Sie darauf, dass Ihr Liebling schlank bleibt.
Und auch wenn es um die Fellpflege geht, gibt es beim Rauhaardackel wenig Aufwand. Der Vierbeiner muss nur etwa zwei bis drei Mal im Jahr getrimmt werden. Bei der Gesichtsbehaarung ist mindestens einmal pro Woche Kämmen und Stutzen angesagt. Im Zweifel lassen Sie lieber professionellen Hundefriseuren den Vortritt bei dieser Aufgabe.
Das sollten Sie beim Kauf eines Rauhaardackels beachten
Sollte Sie dieser Beitrag dazu bewegt haben, einen Rauhaardackel aufzunehmen, sollten Sie sich zunächst überlegen, ob Sie ihn sich als Jagdhelfer oder als Familienhund wünschen. So oder so ist es wichtig, auf eine ordentliche Züchtung zu achten und den Vierbeiner direkt beim Züchter vor Ort zu kaufen. Dieser sollte dem Deutschen Teckelklub oder einem der Schwestervereine im benachbarten Ausland angeschlossen sein. Züchter für das Show-Wesen sollten Sie hingegen vermeiden, da bei der Züchtung in erster Linie auf das Aussehen geachtet wird und gesundheitliche Probleme keine Seltenheit sind. Daneben können Sie auch bei der Aktion Teckelhilfe oder im Tierheim fündig werden.
Fazit:
Der Rauhaardackel ist durch seine Abstammung – eine Mischung aus Dackel und Terrier – auch als Teckel bekannt. Er vereint den typischen Körperbau eines Dackels und den berühmten Dackelblick mit dem ausgeprägten Jagdinstinkt des Terriers. Er gehört zwar zu den Mini-Hunderassen, hat aber eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein. Darauf sollten Sie vorbereitet sein und entsprechend auf eine geduldige, aber konsequente Erziehung setzen.
FAQ
Ja, sofern Sie viel Hundeverstand, Geduld und Hartnäckigkeit mitbringen. Rauhaardackel wurden als selbstbewusste Jagdhunde gezüchtet. Das sollten Sie als AnfängerIn nicht unterschätzen.
Ja, aber bedingt. Grundsätzlich verstehen sich die Tiere mit Kindern. Dennoch sollten sie niemals mit den Sprösslingen allein gelassen werden.
Nur bedingt. Denn aufgrund seines Jagdinstinkts kann es zu Problemen mit anderen Haustieren kommen. Um solche zu vermeiden, sollte die Sozialisierung schon so früh wie möglich stattfinden.