Startseite Hundewissen Rettungshunde – diese Hunderassen eignen sich als Retter in Not

Rettungshunde – diese Hunderassen eignen sich als Retter in Not

Es gibt eine Reihe von lebensbedrohlichen Situationen, bei denen die Unterstützung von Rettungshunden nicht mehr wegzudenken ist, darunter beispielsweise die Suche von Vermissten oder Bergungsarbeiten von Verschütteten. Das liegt vor allem an dem von Hunden stark ausgeprägten Geruchssinn und daran, dass sie sehr viel besser hören können als wir Menschen. Doch obwohl diese Tatsache allgemein auf Hunde zutrifft, eignet sich nicht jede Hunderasse als Rettungshund. Wie die Berufung als Rettungshund entstand, welche weiteren Eigenschaften gute Rettungshunde mitbringen müssen und in welchen Bereichen sie eingesetzt werden können, zeigen wir im Folgenden.

Zur Geschichte der Rettungshunde

Die Geschichte der Rettungshunde beginnt bereits im 17. Jahrhundert, als Mönche des Hospizes auf dem großen Sankt Bernhard den Bernhardiner für sich entdeckten. Die Hunde wurden zunächst als Arbeits- und Hütehunde gehalten. Doch schon bald bewiesen sie ihre gute Orientierungsfähigkeit und navigierten verlorene Wanderer in den verschneiten Alpen zurück zum Hospiz. Heute werden Bernhardiner aufgrund ihrer Züchtung allerdings nicht mehr als Rettungshund eingesetzt.

Stattdessen erkannte man Anfang des 20. Jahrhunderts das Potenzial einiger anderer Hunderassen als Rettungshunde. So wurden im Ersten und Zweiten Weltkrieg Rettungshunde professionell ausgebildet, um bei der Suche nach Menschen, die unter Trümmern verschüttet waren, unterstützend mitzuwirken.

Welche Eigenschaften muss ein guter Rettungshund mitbringen?

Nahezu jeder Hund verfügt über einen ausgeprägten Geruchssinn und ein gutes Gehör. Doch zum Beruf des Rettungshundes gehört noch viel mehr als das. Grundsätzlich muss ein Hund fit und leistungsstark sein. Außerdem sollte er ein Interesse daran haben, Aufgaben zu lösen. Auch eine gewisse Belastbarkeit, Gehorsamkeit und Ausdauer müssen vorhanden sein. Der ideale Rettungshund hat folgende Eigenschaften:

  • Wesen: ausgeglichen, selbstbewusst, nervenstark, nicht aggressiv oder ängstlich
  • Physiologische Attribute: leichtes Eigengewicht, mittlere Körpergröße, standfest
  • Alter: zwischen 6 und 12 Monaten, maximal 2 Jahre bei Beginn der Ausbildung

Wie sieht die Ausbildung aus?

Sofern alle oben genannten Kriterien erfüllt sind, kann der Hund seine Ausbildung antreten. Diese findet bei einer Rettungsstaffel statt und dauert zwischen eineinhalb und drei Jahre. Dabei durchlaufen Hund wie auch Hundeführer gemeinsam verschiedene Prüfungen, weshalb die Kommunikation zwischen Mensch und Hund stimmen muss.

Zu den Arbeitsfeldern gehören zum einen Geländearbeit und Geländegängigkeit. Diese werden mit verschiedenen Hindernissen und anspruchsvollen Untergründen trainiert. Zum anderen gehört zum Aufgabenfeld des Rettungshundes die Sucharbeit, bei der zwischen Flächen- und Trümmersuche unterschieden wird. Darüber hinaus wird die sogenannte Anzeigearbeit trainiert: Das Tier lernt, seinen Fund richtig anzuzeigen – beispielsweise durch Scharren oder Bellen. Das Niveau wird bei der Ausbildung Stück für Stück gehoben. Nur mit viel Lob und ohne Druck lernt der Rettungshund auf spielerische Art seine Aufgaben.

In welchen Bereichen werden Rettungshunde eingesetzt?

Rettungshunde haben eine wichtige Aufgabe und sind die letzte Hoffnung, wenn technische Ortungsgeräte versagen. Sie sind durch ihre Ausbildung auf bestimmte Katastrophen und Unfallszenarien spezialisiert. Mit ihren 250 Millionen Geruchsrezeptoren haben sie zwei Möglichkeiten der Suche: Entweder die Hunde suchen nach dem Geruch einer bestimmten Person (Mantrailing) oder nach generell menschlichen Gerüchen und damit nach Menschen im Allgemeinen.

Das kann auf großen, offenen Gebieten (Freiflächensuche), unter Lawinen (Lawinensuche) oder Trümmern (Trümmersuche) der Fall sein. Auch bei der Wasserrettung eignen sich Rettungshunde bestens, um hilflose Menschen aus dem Gewässer zu befördern. Im Notfall können sie diese sogar eigenständig an Land ziehen. Darüber hinaus gibt es auch speziell ausgebildete Leichensuchhunde, die bei der Wasserortung oder aber Trümmersuche in Katastrophen- und Kriegsgebieten zum Einsatz kommen.

Diese Hunderassen eignen sich besonders gut als Rettungshunde

Da sich, wie schon erwähnt, nicht jede Hunderasse zum Rettungshund eignet, werfen wir im Folgenden einen Blick auf einige typische Rettungshunde-Rassen:

  • Australian Shepherd
  • Border Collie
  • Deutscher Schäferhund
  • English Pointer
  • Golden Retriever

Australian Shepherd

Der Australian Shepherd stammt aus den USA und eignet sich nicht nur als Rettungshund, sondern auch als Wach- und Arbeitshund. Er verfügt über eine hohe Intelligenz und ist aufgeweckt und ausgeglichen zugleich. Mit seinem freundlichen Wesen und seiner fürsorglichen und kinderfreundlichen Art verzaubert er sein Umfeld.

Border Collie

Marry Kolesnik

Der Border Collie hat seine Herkunft in Großbritannien. Er hat eine Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren und eignet sich hervorragend als Rettungs-, Hüte- und Katastrophenhund. Dazu trägt nicht nur sein intelligentes und aufmerksames Wesen bei, sondern auch seine großen Energiereserven und seine zähe Art.

Deutscher Schäferhund

vprotastchik

Der Deutsche Schäferhund ist der klassische Polizei- und Rettungshund. Auch als Assistenz- und Therapiehund macht er dank seiner Intelligenz, Gutmütigkeit und Gelehrigkeit eine gute Figur. Sein sanftes Wesen macht den aus Deutschland stammenden Schäferhund aber auch als Familienhund sehr beliebt.

English Pointer

Jelena Safronova

Der aus Großbritannien stammende English Pointer dient nicht nur als Rettungshund, sondern eignet sich auch für die Jagd sowie als Familienhund. Er ist freundlich und aufgeweckt, aber gleichzeitig sehr ausgeglichen. Er hat ein hohes Auslauf-Bedürfnis und seine Lebenserwartung liegt zwischen 12 und 14 Jahren.

Golden Retriever

New Africa

Auch der Golden Retriever stammt aus Großbritannien. Mit seinem goldenen, seidigen Fell macht er seinem Namen alle Ehre. Er hat zahlreiche positive Wesenszüge, ist intelligent, freundlich, zuverlässig, vertrauenswürdig, gütig und kinderlieb. Damit eignet sich der Golden Retriever für eine Reihe von Zwecken. Nicht nur als Rettungshund, sondern auch als Jagd-, Polizei-, Blindenführ-, Begleit- und Familienhund macht er eine Top-Figur.

Fazit:

Rettungshunde haben eine ungemein wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft. Durch ihre ausgeprägten körperlichen Attribute sowie ihre zuverlässigen und hilfsbereiten Charakterzüge leisten sie tagtäglich unglaubliche Arbeit und retten Leben. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass sich nicht jeder Hund als Rettungshund eignet. Besonders beliebte Rassen sind beispielsweise der Golden Retriever, der Deutsche Schäferhund sowie der Australian Shepherd.

FAQ

Welche Eigenschaften müssen Rettungshunde haben?

Rettungshunde sollten ausgeglichen, selbstbewusst, nervenstark, nicht aggressiv oder ängstlich sein und darüber hinaus ein leichtes Eigengewicht, eine mittlere Körpergröße sowie einen standfesten Körperbau haben. Bei Beginn der Ausbildung sollten sie zudem maximal 2 Jahre alt sein.

Welche Rassen eignen sich als Rettungshunde?

Beliebte Rettungshunde-Rassen sind beispielsweise der Golden Retriever, der Deutsche Schäferhund, der Border Collie, der English Pointer und der Australian Shepherd.

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