Der Hund ist der beste Freund des Menschen – so ist es zumindest für viele Hundebesitzer. Für den eigenen Vierbeiner würde man alles tun. Daher steht das Wohlbefinden und Glück des Tieres oft an erster Stelle. Doch woran lässt sich überhaupt erkennen, dass Ihr Hund bei Ihnen glücklich ist? Es gibt einige Anzeichen, die Aufschluss über das Befinden Ihres Haustiers geben. Dabei gibt es Anzeichen, die für eine positive Stimmung sprechen, aber auch solche, die darauf schließen lassen, dass Ihr Hund unglücklich ist. Die Letzteren nehmen wir im Folgenden genauer unter die Lupe und erläutern in diesem Zuge auch, wie Sie das Wohlbefinden Ihrer Fellnase verbessern können.
Die Anzeichen, dass Ihr Hund unglücklich ist, im Überblick
Grundsätzlich lässt sich ein unglücklicher Hund zum einen anhand von Verhaltensänderungen und zum anderen an seiner Körpersprache erkennen. Folgende Punkte betrachten wir im Laufe des Beitrags:
- Unruhiges oder aggressives Verhalten
- Rückzug
- Eingerollte Schlafposition
- Fehlender Appetit
- Distanzierung
- Akustische Signale
- Hängende Ohren
- Haltung der Rute
- Fellverlust
- Vermeidung von Interaktion
1. Unruhiges oder aggressives Verhalten
Zufriedene Vierbeiner haben in der Regel eine entspannte Körperhaltung. Dabei können sie sich sowohl ruhig als auch übermütig verhalten. Unglückliche Hunde auf der anderen Seite verhalten sich oft unruhig, haben eine angespannte Körperhaltung und lecken sich übermäßig die Pfoten. Die Suche nach einem geeigneten Platz, um sich hinzulegen, dauert lange. Sie sind leicht reizbar, knurren häufig und wirken teilweise auch ängstlich. Das lässt sich daran erkennen, dass der Hund weit geöffnete Augen sowie angehobene Ohren hat und Sie vergeblich auf Reaktionen des Vierbeiners warten müssen. Aber auch ein aggressives Verhalten weist auf Anspannung und Stress beim Vierbeiner hin. Dazu gehören häufiges Knurren, Schnappen und weitere aggressive Reaktionen.
2. Rückzug
Ein weiteres Anzeichen in der Verhaltensänderung ist der Rückzug. Denn glückliche Vierbeiner sind in der Regel gesellige Wesen. Wenn Sie sich fragen, ob Ihr Hund unglücklich ist, ist eine der Fragen, die Sie sich stellen müssen, ob Ihr Haustier zurückhaltender geworden ist. Begrüßt er Sie genauso aufgeregt wie sonst, wenn Sie nach Hause kommen? Ist das Schwanzwedeln genauso schwungvoll wie üblich? Hat er gleichbleibendes Interesse an Aktivitäten? Ist all das nicht der Fall, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie einen unglücklichen Hund zu Hause haben.
Denn depressive Hunde laufen meist nicht zur Haustür, sobald Ihr Herrchen bzw. Frauchen eintritt. Stattdessen ziehen sie sich in eine entfernte Ecke zurück, um sich dort einzurollen und zu schlafen. Weitere Anzeichen für eine Depression bei der Fellnase sind folgende:
- Ihr Hund versteckt sich vor Ihnen (hier könnte auch eine Verletzung oder Krankheit der Fall sein)
- Ihr Hund folgt Ihnen überall hin, möchte aber nicht mit Ihnen interagieren
3. Eingerollte Schlafposition
Zufriedene Hunde fühlen sich sicher und geborgen. Entsprechend schlafen sie auf dem Rücken oder auf der Seite, mit ausgestreckten Pfoten und freiem Bauch. Sie machen sich angreifbar, was zeigt, dass sie nicht in Alarmbereitschaft sind, da sie sich sicher fühlen. Unglückliche Hunde hingegen fühlen sich weder sicher noch geborgen. Daher haben sie überwiegend einen schlechten Schlaf und können sich nicht wirklich entspannen.
Zudem gibt die Schlafposition Aufschluss darüber, wie wohl sich Ihr Vierbeiner tatsächlich fühlt. Schläft er in eingerollter Haltung auf dem Bauch mit eingezogenem Schwanz, die sogenannte „Fuchs“-Position, fühlt er sich nicht wohl. Er versteckt seinen Bauch, da dies die verletzlichste Körperstelle ist, hat keinen tiefen Schlaf und wacht daher bei jedem kleinsten Geräusch auf.

4. Fehlender Appetit
Gesunde und glückliche Hunde haben einen gesunden Appetit. Immerhin bedeutet Fressen für die meisten Vierbeiner große Freude. Hunde, die krank, gestresst oder unglücklich sind, verweigern hingegen häufig die Futteraufnahme. Das kann beispielsweise daran liegen, dass das Tier in einer lauten Umgebung lebt – beispielsweise mit Kindern – in der er sich kaum zurückziehen kann. Der Stress kann auch zu weiteren körperlichen Beschwerden wie Verstopfung oder Durchfall führen. Wichtig ist in jedem Fall hochwertiges und schmackhaftes Hundefutter. Verweigert Ihr Liebling das Futter, stimmt häufig etwas nicht.
5. Distanzierung
Viele Hunde, insbesondere glückliche, suchen aktiv nach dem Körperkontakt und der Nähe zu ihren Menschen. Sie suchen Blickkontakt und freuen sich über Bestätigung ihrer Bezugspersonen. Mit engem Körperkontakt zeigt die Fellnase, dass sie Ihnen vertraut und vermittelt Zuneigung. Distanziert sich Ihr Haustier allerdings von Ihnen und lässt sich kaum noch anfassen, sollten Sie aufmerksam werden. Denn solch ein Verhalten ist ein Anzeichen für einen unglücklichen Hund. Schuld daran sind oftmals negative Erfahrungen, die mit dem richtigen Training überwunden werden können. Dafür gilt es zunächst, das Vertrauen des Vierbeiners zu gewinnen und die Bindung zum Tier zu stärken. Nur so kann er sich bei Ihnen wohl und sicher fühlen und Ihnen vertrauen.
6. Akustische Signale
Die Kommunikation beim Hund findet in erster Linie über die Körpersprache statt. Aber auch akustische Signale können auf die Stimmung des Tieres schließen lassen. Meldet sich Ihr Haustier häufig lautstark zu Wort, fühlt er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit unwohl. So jaulen und bellen beispielsweise Hunde, die nicht gern allein sind, häufig und lange. Sind Sie oft lange unterwegs, können Sie Ihren Liebling mithilfe einer Hundekamera im Blick behalten und sehen, wie sich das Tier verhält, wenn es allein zu Hause ist. Daraus können Sie dann meist auch schließen, ob der Vierbeiner jault oder bellt, um Langeweile zu vertreiben oder ob er tatsächlich unglücklich ist.

7. Hängende Ohren
Traurige Hunde oder solche, die sich nicht wohlfühlen, neigen oft auch dazu, ihre Ohren hängenzulassen oder nach hinten zu ziehen. Dadurch reagieren sie kaum oder gar nicht auf Geräusche in ihrer Umgebung. Jedenfalls nicht mit der typischen Lauschstellung der Ohren. Auch dann nicht, wenn er etwas hört, was ihn für gewöhnlich interessiert, beispielsweise, wenn Sie seinen Namen rufen oder seine Leine holen, um mit ihm spazieren zu gehen.
8. Haltung der Rute
Neben der Ohrstellung kann auch die Schwanzhaltung ein wichtiger Hinweis auf die Stimmung des Hundes sein. Lässt er seinen Schwanz hängen oder klemmt ihn zwischen die Hinterbeine, dann fühlt er sich unsicher, unwohl und ängstlich. Stellt er die Rute steil nach oben, dann ist das ein Zeichen von Zorn. Glückliche Vierbeiner auf der anderen Seite lassen ihren Schwanz entspannt pendeln oder wedeln ihn freudig.
9. Fellverlust
Zu guter Letzt kann sich Stress und Unglück beim Vierbeiner auch durch übermäßigen Fellverlust deutlich machen. Denn gestresste Hunde neigen dazu, sehr viel stärker zu haaren als ihre glücklichen Artgenossen. Das liegt daran, dass Tiere, die sich unwohl fühlen, ihr Fell häufig lecken und kratzen. Streicheln Sie Ihr Haustier und haben plötzlich die Hand voller Haare, kann es gut sein, dass es unter Depressionen leidet.

10. Vermeidung von Interaktion
Ein deutliches Zeichen für Unzufriedenheit bei Hunden ist, wenn sie sich bewusst von sozialen Interaktionen zurückziehen und wenig Interesse an Spielen oder dem Kontakt mit anderen zeigen. Diese Abwendung von üblichen sozialen Aktivitäten kann ein Hinweis darauf sein, dass der Hund emotionale Probleme hat oder sich unwohl fühlt. Es ist wichtig, diese Veränderungen im Verhalten zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren, um das Wohlbefinden des Hundes zu gewährleisten.
Fazit
Hunde können ebenso wie Menschen unter Depressionen leiden und unglücklich sein. Grund dafür sind in den meisten Fällen eine Veränderung im Alltag, beispielsweise der Verlust eines Gefährten, ein Umzug, Besitzerwechsel oder Familienzuwachs. Diese Umstände können Stress auslösen und Verhaltensänderungen beim Vierbeiner zur Folge haben. Aber auch Krankheiten können Unwohlsein bei der Fellnase auslösen. Klassische Anzeichen, an denen Sie einen unglücklichen Hund erkennen können, sind Trägheit, Rückzug, aggressives Verhalten und fehlender Appetit. Aber auch die Körpersprache gibt Aufschluss über die Gemütslage des Tiers. Dieses Wissen hilft Ihnen, die psychische Verfassung des Hundes zu verbessern. Das gelingt, indem Sie zum Beispiel mehr Zeit mit Ihrem Haustier verbringen, auf seine Bedürfnisse eingehen und ihn sozialisieren. Aber auch die Belohnung von positivem Verhalten kann hilfreich sein. Sorgen Sie zudem dafür, dass sich die Fellnase sicher fühlt, entwickeln Sie Routinen und behalten Sie diese bei.
FAQ
Folgende Anzeichen, schließen auf eine negative Stimmung des Hundes: Unruhiges oder aggressives Verhalten, Rückzug, eingerollte Schlafposition, fehlender Appetit, Distanzierung, akustische Signale, hängende Ohren, Haltung der Rute und Fellverlust.