Wer auf der Suche nach einem treuen Begleiter ist, hat die Qual der Wahl. Es gibt zahlreiche Hunderassen, die sich jeweils in Aussehen, Charakter, Stärken und einigen weiteren Punkten unterscheiden. Führen Sie einen aktiven Lebensstil, könnte die Deutsche Bracke etwas für Sie sein. Sie gehört zur FCI-Gruppe 6, Sektion 1.3 (kleine Laufhunde mit Arbeitsprüfung) und wird gern als Jagd-, Begleit-, Such- und Rettungshund eingesetzt. Was Sie über die Deutsche Bracke als eine der ältesten Hunderassen der Welt wissen sollten und ob dieser Vierbeiner zu Ihnen passt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Deutsche Bracke Steckbrief – Das Wichtigste in Kürze
Die Deutsche Bracke hat einen sehr guten Geruchssinn und wird daher gern als Jagd-, Such- und Rettungshund eingesetzt. Sie ist sehr aktiv und eignet sich daher auch hervorragend für Hundesportarten wie Dummytraining und Apportieren. Der Vierbeiner wird bis zu 53 Zentimeter groß und bringt bis zu 18 Kilogramm auf die Waage. Er hat einen kräftigen Körperbau und sehr dichtes, kurzes und hartes Fell. Das macht die Fellpflege recht einfach. Eine Besonderheit ist die Fellfärbung: meist dreifarbig, mit rotem oder gelbem Fell, einem schwarzen Sattel und weißer Brust sowie weißem Fang. Die Deutsche Bracke hat zudem eine dicke Rute, einen langgestreckten Kopf und lange Beine.
Herkunft und Geschichte der Fellnase
Man geht davon aus, dass die Vorfahren der Deutschen Bracke bereits bei den Germanen zur Jagd eingesetzt wurden. Damit gehört die Rasse zu den ältesten Deutschlands. Durch seinen ausgezeichneten Geruchssinn wurde der Vierbeiner aber auch in anderen Gebieten beliebt, darunter in Skandinavien und im Alpenraum. So entstanden auch verschiedene Arten von Bracken, darunter die Tiroler Bracke oder die Sauerländer Holzbracke, die durch die Kreuzung mit einer Steinbracke zur heutigen Deutschen Bracke wurde. Erst im Jahr 1900 wurde sie unter diesem Namen offiziell bekannt.
Diese Charaktereigenschaften bringt die Deutsche Bracke mit
Die Deutsche Bracke hat, wie schon gesagt, einen enormen Spürsinn, eine besonders hohe Ausdauer und ist äußerst aktiv. Entsprechend benötigt die Fellnase auch ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Andernfalls ist sie schnell unterfordert und kann sogar Verhaltensstörungen entwickeln. Tägliche Spaziergänge und eine geistige Auslastung sind also ein Muss. Nur so bleibt das Tier gesund und munter.
Auf der anderen Seite ist die Deutsche Bracke auch sehr anhänglich und bindet sich stark an ihre Bezugsperson. Sie ist feinfühlig und Experte darin, die Mimik ihres Besitzers zu lesen. Grundsätzlich sind Tiere dieser Rasse angenehme Zeitgenossen, ruhig, intelligent und geduldig. Sie haben einen hohen Will-to-Please, sind also leicht erziehbar. Und auch Kindern gegenüber sind sie aufgeschlossen und freundlich. Allerdings ist bei anderen Haustieren Vorsicht geboten, da die Bracke auch einen ausgeprägten Jagdtrieb hat. Daher ist eine frühe Sozialisierung von großer Bedeutung. Ansonsten kann der Hund zur Zurückhaltung oder ängstlichem Verhalten neigen.
Erziehung und Haltung – Das gilt es zu beachten
Die Deutsche Bracke ist grundsätzlich ein ruhiger Artgenosse, aber gleichzeitig – nicht zu vergessen – ein passionierter Jagdhund. Dies gilt es bei der Erziehung zu beachten. Das Jagdverhalten sollte sich nämlich kontrollieren lassen. Ist das nicht der Fall, darf sich der Vierbeiner nur in eingezäuntem Gelände frei bewegen. Tiere dieser Rasse werden immer noch aktiv für die Jagd eingesetzt und speziell dafür gezüchtet. Doch mit früher Sozialisierung und konsequenter sowie liebevoller Erziehung kann aus ihnen auch ein guter Familienhund werden.
Dafür ist es wichtig, dass Sie Selbstbewusstsein und Ruhe ausstrahlen. Insbesondere im Welpenalter ist die Fellnase sehr impulsiv und aufgeregt, was ein gutes Ruhe-Training fast schon zum Muss macht. So bleibt Ihr Haustier auch später in Stresssituationen entspannt und gelassen. Hilfreich dabei ist die positive Verstärkung mit Leckerlis oder Spielzeug. Aber auch Geduld Ihrerseits ist unverzichtbar. Daher empfiehlt sich die Deutsche Bracke weniger für Anfänger, sondern eher für Personen, die bereits Erfahrung in der Haltung und Erziehung von Hunden haben. Achten Sie außerdem darauf, dass die Bracke ausreichend Auslauf und Beschäftigung bekommt. Dazu gehören Spaziergänge, Dummyarbeit, Apportieren, aber auch Fährtenarbeit und Suchspiele. Also alle Beschäftigungen, bei denen ihr Riecher zum Einsatz kommt.
Gesundheit: Wissenswertes rund um Ernährung, Pflege und Bewegung
Die Deutsche Bracke hat eine Lebenserwartung von 14 bis 16 Jahren. Grundsätzlich plagen den Vierbeiner nur wenig gesundheitliche Probleme, darunter Gelenkprobleme und Hauterkrankungen. Es handelt sich um einen recht robusten Hund. Dafür ist die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung von großer Bedeutung. Daher werfen wir im Folgenden auf diese Bereiche einen Blick.
Ernährung
Die Deutsche Bracke ist äußerst aktiv und hat entsprechend einen relativ schnellen Stoffwechsel. Wichtig dabei ist der Einsatz von hochwertigem Futter mit hohem Fleischanteil und ausreichend Nährstoffen. Der Vierbeiner verträgt sowohl Trocken- als auch Nassfutter gut. Auf Getreide im Futter sollten Sie allerdings verzichten. Viele Tiere dieser Rasse leiden nämlich unter einer Unverträglichkeit. Lassen Sie das am besten von einem Tierarzt untersuchen. Des Weiteren sollte Ihr Haustier nach dem Fressen eine Ruhepause machen, da es sonst zu Magendrehungen kommen kann.
Pflege
Das Fell der Deutschen Bracke ist dicht, kurz und hart. Dadurch hält sich der Pflegeaufwand im Rahmen. Es ist vollkommen ausreichend, das Fell einmal am Tag kurz zu bürsten und damit Staub und lose Haare zu entfernen. Der Vierbeiner verliert grundsätzlich genauso viel Fell wie andere kurzhaarige Hunderassen. Doch gerade während des Fellwechsels nimmt die Menge zu. Achten Sie bei der täglichen Pflege auch darauf, die Ohren zu überprüfen und zu reinigen, da es sonst zu Entzündungen kommen kann.
Bewegung
Ursprünglich und auch heute wird die Deutsche Bracke noch häufig als Arbeitshund eingesetzt. Kein Wunder, denn der mittelgroße Vierbeiner braucht überdurchschnittlich viel Auslauf und Beschäftigung – sowohl körperlich als auch geistig. Er braucht eine feste Aufgabe, eignet sich für Hundesportarten und macht auch als Rettungshund eine gute Figur. Ist die Bracke ausreichend ausgelastet, richtig erzogen und frühzeitig sozialisiert, dann kann sie ein angenehmer Familienhund sein.
Passt die Deutsche Bracke zu mir?
Spielen Sie mit dem Gedanken, eine Deutsche Bracke aufzunehmen, sollten Sie zunächst prüfen, ob diese Hunderasse tatsächlich zu Ihnen und Ihrem Lebensstil passt. Das ist der Fall, wenn Sie die folgenden Aussagen bestätigen können:
- Ich habe bereits Erfahrung in der Erziehung und Haltung von Hunden.
- Ich pflege einen aktiven Lebensstil.
- Ich kann dem Vierbeiner ausreichend Auslauf und Beschäftigung bieten.
Abgesehen davon, dass sich die Hunderasse weniger für Anfänger eignet, sind auch inaktive Senioren und gemütliche Halter nicht die richtigen Frauchen oder Herrchen für eine Deutsche Bracke. Aber auch bei erfahrenen Hundehaltern kann der Besuch einer Hundeschule ratsam sein. Beim Kauf sollten Sie unbedingt auf die Seriosität der Züchter achten und nur bei professionellen Anbietern kaufen. Welpen kosten etwa 1.000 Euro aufwärts.
Fazit:
Die Deutsche Bracke ist elegant, kraftvoll und zählt zu den ältesten Hunderassen der Welt. Sie wird hauptsächlich als Jagdhund eingesetzt, kann unter den richtigen Umständen aber auch ein guter Familienhund sein. Einerseits sind Tiere dieser Rasse ruhig, geduldig und leicht erziehbar. Sie haben einen hohen Will-to-Please und sind äußerst intelligent. Andererseits gilt es aber auch auf eine konsequente sowie geduldige Erziehung zu achten und dem Haustier ausreichend Beschäftigung zu bieten, da es sonst schnell unterfordert ist.
FAQ
Nein, die Deutsche Bracke ist eher für Halterinnen und Halter geeignet, die bereits Erfahrung in der Erziehung von Hunden haben.
Ja, denn die Deutsche Bracke kommt mit Kindern zurecht. Jedoch ist nicht zu vergessen, dass die Bracke ein Jagdhund ist. Deshalb ist besonders in diesem Falle eine frühe Sozialisierung und eine konsequente Erziehung des Hundes notwendig.
