Viele Menschen – insbesondere Kinder – finden gerade Hunde mit langem Fell toll. Sie sind kuschelig, lassen sich meist gut streicheln und sehen süß aus. Doch auch Nackthunde haben ihre Fangemeinde, allerdings in einem sehr eingeschränkten Kreis. Auch, wenn es zunächst nicht den Anschein macht, benötigen Nackthunde mehr Pflege als Hunderassen mit langem Haar. Denn sie müssen sowohl im Sommer als auch im Winter vor Kälte und UV-Strahlung geschützt werden und entsprechende Kleidung tragen. Dafür eignen sich einige Nackthunde-Rassen für Allergiker. Beachten Sie allerdings, dass nicht alle Nackthunde automatisch hypoallergen sind. Denn während einige Hunde dennoch vereinzelt Haare haben, können Allergien nicht nur von diesen, sondern auch durch Speichel oder andere Sekrete ausgelöst werden. Im Folgenden verschaffen wir einen Überblick über 10 verschiedene Nackthunde-Rassen.
Die 10 Nackthunde in diesem Beitrag: ein Überblick
- Argentinischer Pila
- Jonangi
- Haarloser Chihuahua
- Haarloser Khala
- American Hairless Terrier
- Chinesischer Schopfhund
- Peruanischer Nackthund
- Ecuadorianischer Nackthund
- Abessinischer Sandterrier
- Xoloitzcuintle
1. Argentinischer Pila
Der Argentinische Pila-Hund stammt aus Nordargentinien und ist einer der seltensten Hunderassen. Weltweit gibt es nur etwa 1.700 Tiere dieser Rasse. Sie sind mit dem peruanischen und mexikanischen Nackthund, Xoloitzcuintle, verwandt, auf den wir später näher eingehen. Der Pila ist entweder komplett ohne Haar oder hat auf der Stirn etwas Fell. Legenden zufolge kam diese Hunderasse als politisches Geschenk der Inkas in die Region.
Heute eignen sich Pilas hauptsächlich als Jagd- und Familienhunde. Das liegt nicht nur an ihrer liebevollen Art und Verspieltheit, sondern auch daran, dass sie nicht besonders anfällig für Krankheiten sind. Pila-Hunde sind energetisch wie auch intelligent und fühlen sich besonders bei aktiven Familien wohl. Fremden gegenüber sind Hunde dieser Rasse allerdings in der Regel zurückhaltend.
Die meisten Pilas haben eine graue Hautfarbe, es gibt sie aber auch in weiß, braun, pink oder gefleckt. Und auch in der Größe unterscheiden sich die Hunde von klein (wozu die meisten Tiere der Rasse zählen), über mittelgroß bis hin zu großen Exemplaren.
2. Jonangi
Der Jonangi zählt zu den aussterbenden Hunderassen. Er ist unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, darunter indischer Entenhütehund und Jagilam. Seine Population ist in der modernen Geschichte immer weiter zurückgegangen, sodass man heute davon ausgeht, dass sie fast ausgestorben sind.
Jonagis haben eine friedfertige Art und kommen so gut mit den meisten Menschen, Kindern und auch anderen Haustieren zurecht. Das Buddeln gehört zu ihren Lieblingsbeschäftigungen – eine hohe Intelligenz kann man ihnen allerdings nicht nachsagen. Der Jonangi verfügt über ein glattes Fell, das gerade kurz genug ist, um ihn als Nackthund zu bezeichnen. Die Farbe variiert dabei von Hund zu Hund.
3. Haarloser Chihuahua
Der Chihuahua zählt nicht offiziell zu den Nackthunden, da es im Grunde nur einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen einem Chihuahua mit und ohne Fell gibt: einen Gendefekt. Entsprechend können beide Arten von Chihuahuas in einem Wurf vorkommen. Die Abstammung der Hunderasse ist unklar. Während einige davon ausgehen, dass sie vom Techichi abstammt, einem mittel- oder südamerikanischen Hund, besagt eine andere Theorie die Abstammung von kleinen chinesischen Nackthunden.
Unabhängig von der Herkunft unterscheiden sich die beiden Arten charakterlich nicht. Wie den meisten bekannt sein dürfte, bringt der Chihuahua eine große Portion Selbstbewusstsein und Mut mit sich. Sie sind sehr aktiv und vorwiegend fröhlich. Gleichzeitig sind sie auch bekannt dafür, eine tiefe Bindung mit ihrer Bezugsperson einzugehen.
4. Haarloser Khala
Der Haarlose Khala Hund hat seinen Ursprung in Bolivien und wird daher auch bolivianischer Nackthund genannt. Er kommt in zwei Varianten vor: zum einen als der Haarlose Khala Medio, auch bekannt als Töpferhund oder als der Haarlose Khala Grande (Sehhundtyp). Während die erstgenannte Art weniger Muskeln und kurze Beine hat, hat die zweite Variante definierte Muskeln und lange Beine. Seine Statur erinnert an die eines Windhundes.
Auch wenn sie sich optisch sehr unterscheiden, verhalten sie sich gleich. Mit ihrem liebevollen und sanftmütigen Wesen eignen sie sich hervorragend als Familienhunde, können aber auch sehr zurückhaltend wirken. Auch wenn sie gut mit Menschen wie auch anderen Haustieren auskommen, sind sie schwer zu trainieren und äußerst anspruchsvoll. Um ihre körperlichen und geistigen Bedürfnisse zu befriedigen, bedarf es täglicher Bewegung. Zudem ist ihre Haut relativ empfindlich, was Krankheiten und Verletzungen betrifft, worauf Sie als Halter bzw. Halterin besonders achten sollten.
5. American Hairless Terrier
Der American Hairless Terrier stammt vom sogenannten Rat Terrier ab. Dabei ist seine Geschichte unter allen Nackthunden am eindeutigsten nachvollziehbar. Im Jahr 1972 fand sich im Wurf behaarter Hundeeltern ein haarloser Rattenterrier-Welpe, mit welchem die selektive Zuchtinitiative begann. Erst 2016 wurde der American Hairless Terrier vom AKC als Rasse anerkannt.
Genauso wie der Terrier hat auch er einen stark ausgeprägten Jagdtrieb und ist äußerst aktiv. Tiere dieser Rasse eignen sich durch ihre verspielte, liebevolle Art und Intelligenz aber auch bestens für die Familie. Sie unterscheiden sich stark in ihrer Hautfarbe – von braun über weiß oder pinker bis hin zu gefleckter Haut.
6. Chinesischer Schopfhund
Der Chinesische Schopfhund stammt, wie der Name erahnen lässt, aus China. Er wird aktiv gezüchtet und kommt in zwei Formen vor: als Powder Puff mit mittellangem Fell am Körper oder als Hairless, der nur am Kopf, an den Pfoten und am Schwanz behaart ist. Die Hairless Variante ist häufiger vertreten, doch beide Arten sind sehr liebevoll, verspielt und kinderlieb. Somit eignen sie sich hervorragend als Begleit- und Familienhund. Sie sind pflegeleicht, können aber teilweise äußerst dickköpfig sein. Das Trainieren dürfte also eine Herausforderung darstellen.
7. Peruanischer Nackthund
Auch der Peruanische Nackthund ist nur noch durch sehr wenige Exemplare vertreten – um genau zu sein, sind es aktuell weniger als 1.000 Hunde. Der Nackthund hat seine Herkunft in Peru und soll Legenden zufolge Heilkräfte besitzen. Es gibt ihn in verschiedenen Größen – klein, mittel und groß – und auch in verschiedenen Farben. Hunde dieser Rasse haben ein leichtes Fell, meist einen kurzen Streifen auf der Stirn, entlang des Scheitels und am Schwanz.
Während der peruanische Nackthund damals hauptsächlich als Haus- oder Jagdhund eingesetzt wurde, macht er dank seiner lebhaften und wachsamen Art auch heute noch eine tolle Figur als Wachhund. Fremden gegenüber sind die Tiere allerdings oftmals zurückhaltend.
8. Ecuadorianischer Nackthund
Der Ecuadorianische Nackthund hat seine Herkunft in Santa Elena – eine Halbinsel Ecuadors. Es wird vermutet, dass er einer Kreuzung zwischen dem peruanischen Nackthund und dem Xoloitzcuintle entspringt. Er zählt mitunter zu den seltensten Nackthunden, die heute noch leben. Hunde dieser Rasse haben ein kleines Stück Fell auf der Stirn, sind von kleiner Größe, haben allerdings verhältnismäßig lange Beine. Diese tragen ihn auf der Jagd nach Vögeln und Kaninchen, denn der ecuadorianische Nackthund wird auch heute noch häufig für die Jagd eingesetzt. Er hat ein ausgeprägtes Territorialverhalten, ist aktiv und wachsam. Auf der anderen Seite schätzen ihn viele Halter aufgrund seiner liebevollen und treuen Art lieb.
9. Abessinischer Sandterrier
Der Abessinischer Sandterrier soll aus Afrika stammen – umgangssprachlich wird er daher auch als afrikanischer Nackthund bezeichnet. Alte Mythen sagen ihm sogar magische Heilkräfte nach. Menschen nutzten die warmen Körper der Sandterrier damals in den kühleren Monaten, um sich selbst zu wärmen. Mit ihrer loyalen, mutigen und gleichzeitig entspannten Art eignet sich diese Hunderasse bestens für Familien. Zudem sind sie mit ihrem athletischen Körperbau sehr aktiv und zögern im Zweifel nicht, sich zu behaupten.
Beachten Sie aber, dass der Abessinische Sandterrier nicht bellen kann. Vielmehr gibt er jodelnde Geräusche von sich. Er hat auf seiner Stirn häufig dünnes Fell, unterscheidet sich von Hund zu Hund in seiner Hautfarbe und gilt als sehr sauber sowie auch geruchsarm.
10. Xoloitzcuintle
Der Xoloitzcuintle, auch bekannt als mexikanischer Nackthund, stammt aus Mexiko. Da sein Name nicht nur sehr schwer auszusprechen ist, sondern oft auch falsch geschrieben wird, wurde die Abkürzung „Xolo” offiziell anerkannt. Benannt wurde diese Hunderasse nach dem aztekischen Gott Xolotl. Xolos galten als Beschützer im Totenreich und wurde daher oft geopfert und gemeinsam mit ihren Besitzern begraben.
Auch diese Hunderasse gibt es in drei Größen: Standard mit rund 52 Zentimetern, Mittel mit etwa 40 Zentimetern und eine Miniaturversion mit nur 30 Zentimetern Größe. Sie zählen zu den ältesten Hunderassen in Amerika und wurden in der Vergangenheit überwiegend zur Jagd eingesetzt. Heute dienen sie aber vor allem als Haus- und Familienhunde. Sie sind intelligent, ruhig, gutmütig und wachsam.
Fazit:
Auch wenn besonders Kinder auf Hunde mit kuscheligem Fell stehen, haben Nackthunde ihre Daseinsberechtigung und eine treue Fangemeinde. Das fehlende Haar soll nicht über ihre treue, liebevolle und verspielte Art hinwegtäuschen. Denn die meisten haarlosen Hunderassen eignen sich nicht nur als Jagdhund, sondern auch als Familienhund. Dabei sollten Sie beachten, dass die Pflege oft anspruchsvoller ist und es von einigen Rassen nur noch wenige Exemplare weltweit gibt.
FAQ
Es gibt unter anderem folgende Rassen: Argentinischer Pila, Jonangi, Haarloser Chihuahua, Haarloser Khala, American Hairless Terrier, Chinesischer Schopfhund, Peruanischer Nackthund, Ecuadorianischer Nackthund, Abessinischer Sandterrier und Xoloitzcuintle.