Ein wedelnder Schwanz, freudige Luftsprünge und manchmal ein aufgeregtes Bellen – die meisten Hunde werden schon ganz wild aufs Gassi gehen, sobald das Herrchen bzw. Frauchen nur die Leine in der Hand hält. Allerdings gibt es auch Momente, in denen sich der Vierbeiner dagegen sträubt, nach draußen zu gehen. In manchen Fällen bemerkt der Halter erst während des Spaziergangs, dass etwas nicht stimmt. In diesem Beitrag erklären wir, woran es liegen kann, wenn Ihr Hund nicht Gassi gehen will und geben Tipps, wie sich das wieder ändern könnte.
Hund will nicht Gassi gehen: die Anzeichen
Hier sind einige Anzeichen dafür, dass das Tier gestresst ist und eigentlich gar nicht Gassi gehen möchte:
- Die Leine ist dauerhaft auf Spannung
- Vermehrtes Fressen von Gras
- Der Hund leckt sich ständig das Maul
- Häufiges Gähnen
- Hektisches Umschauen
- Starkes Hecheln
Gründe, warum der Vierbeiner nicht Gassi gehen möchte im Überblick
Stress ist ein häufiger Grund dafür, dass sich Vierbeiner vor dem Gassi gehen sträuben. Um zu testen, ob tatsächlich Stress hinter dem Widerstand steckt, können Sie Leckerlis auf dem Weg verteilen. Frisst Ihr Haustier diese nicht, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Stress die Ursache. Doch es gibt noch eine Reihe weiterer möglicher Ursachen für dieses Verhalten und die Lustlosigkeit am Gassi gehen:
- Stress
- Schmerzen
- Schlechte Erfahrungen
- Langeweile
- Wetter
Stress
Teilweise ist es schwer, bockiges Verhalten von Stress zu unterscheiden. Denn in beiden Fällen reagiert das Tier nicht auf Kommandos. Ist es zudem unkonzentriert, nimmt nicht einmal Leckerlies an, frisst schlecht und hechelt viel, ist Stress wohl ein bedeutender Faktor. Grund für den Stress können andere im Haushalt lebende Tiere oder laute Kinder sein. Wesentlich häufiger liegt es aber an Umweltgeräuschen, vorbeifahrenden Autos oder LKWs, die das Tier während des Spaziergangs wahrnimmt und die Panik auslösen.
Andererseits kann aber auch die Dunkelheit für Angst sorgen. Meist ist das bei Tieren mit einer Augenschwäche der Fall. Dadurch sehen sie im Dunkeln schlechter und fühlen sich entsprechend früh morgens sowie nachts nicht wohl draußen, da sie das Gefühl haben, in Gefahrensituationen nicht schnell genug reagieren zu können.
Schmerzen
Ein weiterer Grund, aus dem der Vierbeiner den Spaziergang verweigert, sind Schmerzen durch Krankheiten und andere gesundheitliche Beschwerden. Diese nehmen mit steigendem Alter zu, so zum Beispiel Arthrose. Hundesenioren sollten entsprechend beim Gassi gehen nicht überfordert werden. Aber auch jüngere Tiere können unter körperlichen Beschwerden leiden, die den Spaziergang zur Qual machen. Dabei ist insbesondere an kurznasige Rassen, zum Beispiel den Mops oder die Französische Bulldogge, zu denken, die mit Atembeschwerden zu kämpfen haben. Werden Vierbeiner so sehr überanstrengt, dass sie das Gefühl haben, es nicht mehr nach Hause zu schaffen, werden sie sich in Zukunft nicht mehr so weit vom Zuhause entfernen. Fürchten Sie, dass Ihr Liebling Schmerzen oder Beschwerden hat, ziehen Sie im Zweifelsfall einen Tierarzt zurate.
Schlechte Erfahrungen
Auch schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit können ein Grund dafür sein, dass das Tier nicht Gassi gehen möchte. Seien es laute Geräusche wie ein Feuerwerk, die ihn verschreckt haben oder eine Situation, in der den Hund seine Kräfte verlassen haben. Solche und ähnliche Umstände können das Tier traumatisieren und Besorgnis darüber auslösen, dass es wieder dazu kommt. Daher weigern sie sich, das Haus zu verlassen.
Langeweile
Doch es muss nicht immer an Schmerzen, Stress oder Angst liegen. Auch Langeweile kann ein Grund sein, dass die Fellnase keine Lust auf den Spaziergang hat. Wie wir Menschen, freuen sich auch Hunde über Abwechslung und mögen es nicht, jeden Tag auf dieselbe Art und Weise zu verbringen, jeden Tag dieselbe Route zu gehen. Vielleicht fehlt ihm auch die Gelegenheit zu schnüffeln und auf andere Hunde zu treffen. Oder er wünscht sich mehr Aufmerksamkeit beim Gassi gehen von Ihnen. Auch wenn Sie ständig mit anderen Dingen beschäftigt sind, wird dem Vierbeiner schnell langweilig.
Wetter
Zu guter Letzt spielen oftmals auch Wind und Wetter eine Rolle. Denn sowohl zu hohe Temperaturen und pralle Sonne als auch Kälte, Wind und Regen können dem Tier die Lust aufs Spazierengehen verderben. Insbesondere Hitze kann dem Vierbeiner schnell zu viel werden und er kann überhitzen. Aber auch die Kombination aus Kälte und Nässe ist unangenehm für viele Hunde, vor allem für Tiere, die nur kurzes Fell ohne Unterwolle haben. In unserem Beitrag „15 Tipps fürs Gassigehen im Winter“ haben wir hierzu noch ein paar hilfreiche Infos!
Wie kann ich den Vierbeiner zum Gassi gehen animieren?
Es gibt viele Gründe dafür, dass Hunde lieber auf den Spaziergang verzichten möchten. Während bei gesundheitlichen Beschwerden und Schmerzen selbstverständlich der Tierarzt aufgesucht und das Tier geschont werden sollte, möchten wir Ihnen nachfolgend einige Wege aufzeigen, durch die Sie Ihr Tier zum Gassi gehen animieren können.
- Kleine Schritte bis ans Ziel
- Belohnungen als Motivator
- Sicherheit vermitteln
- Spaziergänge im Dunkeln vermeiden
- Sicherheitsgeschirre
- Für Abwechslung sorgen
- Pausen und genug Wasser bei Hitze
- Spezielle Hundebekleidung
Kleine Schritte bis ans Ziel
Nicht nur Welpen, sondern auch erwachsene Tiere weigern sich in einigen Fällen, sich über ein gewisses Maß von Zuhause zu entfernen. Während Sie den Welpen noch recht gut tragen können, stellt sich das besonders bei großen Hunderassen als Herausforderung heraus. Geben Sie dem Vierbeiner aber nicht das Gefühl, dass er etwas falsch macht, sondern gewöhnen Sie ihn schrittweise daran, bei jedem Spaziergang ein Stückchen weiterzugehen als beim letzten Mal.
Belohnungen als Motivator
Um dem Tier Sicherheit zu geben und es zu motivieren, belohnen Sie es mit dem Lieblingsspielzeug oder Leckerlis. Zudem hilft es auch, den Vierbeiner nicht zu überfordern und auf seine Signale zu achten. Möchte er wieder umkehren, nehmen Sie Rücksicht darauf. Immerhin geht es darum, dass die Fellnase Spaß am Spaziergang hat.
Sicherheit vermitteln
Insbesondere bei gestressten und ängstlichen Tieren gilt es ein selbstbewusstes und Sicherheit vermittelndes Verhalten an den Tag zu legen, ohne dem Hund das Gefühl zu geben, er würde etwas falsch machen. Zeigen Sie ihm, dass es nichts gibt, wovor er sich fürchten muss. Ignorieren Sie so zum Beispiel vorbeifahrende Fahrzeuge, loben Sie Ihr Haustier und belohnen Sie es beispielsweise mit Leckerlis. Verhalten Sie sich ruhig und entspannt, geht die Energie auch auf das Tier über.
Spaziergänge im Dunkeln vermeiden
Merken Sie, dass Ihr Hund Angst vor Spaziergängen im Dunkeln hat, dann versuchen Sie diese entweder zu vermeiden – also zu Zeiten Gassi zu gehen, zu denen es noch hell ist – oder gehen Sie Routen, auf denen es Straßenlaternen gibt, die den Weg erhellen. Auch eine Taschenlampe kann gegebenenfalls hilfreich sein. Behalten Sie das Tier zudem stets an der Leine. Das vermittelt zusätzlich Sicherheit. Denn bei schreckhaften Hunden, die nicht an der Leine sind, besteht das Risiko, dass sie weglaufen.
Sicherheitsgeschirre
Für besonders ängstliche Hunde ist ein spezielles Sicherheitsgeschirr eine Überlegung wert. Damit verteilt sich der Druck besser auf den Körper und das gibt dem Tier mehr Sicherheit. Außerdem sind die Vorrichtungen ausbruchssicherer als gewöhnliche Geschirre und Halsbänder.
Für Abwechslung sorgen
Ist Langeweile der Grund für Ihren Vierbeiner, nicht Gassi gehen zu wollen, dann bringen Sie ein bisschen Abwechslung in Ihre täglichen Spaziergänge. Beispielsweise durch Suchspiele, Apportieren, integrierte Trainingseinheiten und Schnüffel-Aufgaben. Auch der Besuch in einem Hundepark oder einer Hundewiese gefällt Ihrer Fellnase sicher sehr gut. Dort kann er sich mit anderen Hunden beschäftigen und seiner Energie freien Lauf lassen. Aber schon das Folgen unterschiedlicher Routen kann Abwechslung in die tägliche Routine bringen und dem Hund gefallen.
Pausen und genug Wasser bei Hitze
Zum einen bietet es sich insbesondere im Sommer an, direkte Hitze zu vermeiden und Spaziergänge früh morgens oder am späten Abend zu machen. Zum anderen sollten Sie genug Pausen für Ihren Vierbeiner einplanen und immer genug frisches Wasser dabei haben, damit er hydriert bleibt und nicht überhitzt.
Spezielle Hundebekleidung
Auf der anderen Seite können auch niedrige Temperaturen, Wind und Regen unangenehm für den Hund sein. Vor allem dann, wenn er klein und dünn ist und kurzes Fell ohne Unterwolle besitzt. Damit Ihr Haustier trotzdem etwas Bewegung bekommt, empfiehlt es sich, ihn während der kalten Wintermonate mit spezieller Hundebekleidung auszustatten. Das kann ein Hundemantel oder ein Hundepullover sein.
Fazit:
Es gibt eine Reihe von Gründen, aus denen Hunde nicht Gassi gehen wollen. Dieses Wissen macht es einfacher herauszufinden, woran genau es liegt und was Sie dagegen tun können. Grundsätzlich gilt es, Rücksicht auf den Vierbeiner zu nehmen und darauf zu achten, womit er sich wohlfühlt und womit nicht. So sollten Sie beispielsweise bei Stress und Angst Sicherheit vermitteln, bei Langeweile für Abwechslung sorgen und bei übermäßiger Hitze genug Pausen einplanen und die Fellnase mit frischem Wasser versorgen.
FAQ
Häufige Gründe dafür sind: Stress, Schmerzen, schlechte Erfahrungen, Langeweile und das Wetter.
Sie bringen Ihren Hund dazu, gerne Gassi zu gehen, indem Sie in kleinen Etappen bis ans Ziel gehen, Belohnungen als Motivator einsetzen, ihm Sicherheit vermitteln, Spaziergänge im Dunkeln vermeiden, Sicherheitsgeschirre verwenden, für Abwechslung sorgen, Pausen machen, das Tier bei Hitze mit ausreichend Wasser versorgen und bei schlechtem Wetter mit spezieller Hundebekleidung ausstatten.